28. Juli 2016

Baumpate entsetzt! DEWEZET berichtet - Stadtverwaltung reagiert.

Zur Verpflanzung der Sertürner Renette im Bürgergarten Hameln haben wir die Verwaltung angeschrieben und eine detailierte Stellungnahme zu den Hintergründen, aber auch eine Entschuldigung zur Kommunikation. Die DEWEZET hatte das Thema auch aufgegriffen und eine Beitrag veröffentlicht:

18. Juli 2016

Fast ohne Worte, beinahe sprachlos.

Sertürner's Renette geht es elend ( siehe Vorbericht weiter unten).

Der Baum im Bürgergarten wurde mitten in einem pfurztrockenen Sommer 2016 an einen anderen Standort umgepflanzt, weil er einem trendigen Kalk-Schotterbeet weichen musste. Die Krone wurde immerhin zurückgeschnitten, restliches Laub vertrocknet aber bereits zur Hälfte. Schade insbesondere, weil Sertürner's Renette nur schwach ins Holz geht, also ein geringes Wachstum zulegt. Selbst auf reguläre Schnittmaßen im Frühling reagiert die Sorte nur mit schwachem Neuaustrieb.

Ich würde dem Verantwortlichen für diese miese Aktion gerne einen Tritt in den Allerwertesten geben, bleibe aber gewaltfrei. Bin mir aber sicher, für diese Stadtverwaltung nie wieder einen Finger krumm zu machen, geschweige denn einen Spaten in die Hand zu nehmen.

Thomas Hülsen, Hameln, offizieller Baumpate.

13. Juli 2016

Alte Bäume verpflanzt man nicht !!!!!!!!!!!!!

Heute mittag erreichte mich eine wahre Schockmeldung:

Gärtner des Bürgergartens haben vor etwa drei Wochen, mitten im Sommer, meine Sertürner Renette ausgebuddelt und an einen anderen Standtort umgepflanzt. Dem Schützling soll es nach Berichten von Augenzeugen richtig erbärmlich gehen, was nicht verwundert. Der Apfelbaum wurde 2010/2011 von den BUND-Kreisgruppen Hameln-Pyrmont und Lemgo in gemeinsamer Aktion nachgezüchtet und an drei Standorten zur Erhaltung dieser alten, regionalen Apfelsorte in Hameln neu gepflanzt.

Eine Nachzucht wurde im Bürgergarten gepflanzt. Momentan gibt es von dieser Apfelsorte noch 5 , vielleicht bald nur noch 4 Bäume! Wenn der Baum im Bürgergarten diese Tortour überhaupt überlebt, wird es ihn in der Entwicklung mindesten zwei Jahre zurückwerfen.

Es ist unfassbar, welch Unvermögen und mangelnde Sensibilität städtische Bedienstete (Gärtner!) gegenüber Kulturschätzen aufbringen, die mit der Stadtgeschichte eng verbandelt sind:

Sertürners Renette wurde bereits 1871 als eigenständige Apfelsorte anerkannt und beschrieben, aufgefunden im Garten von Friedrich Wilhelm Adam Sertürner im Garten der Ratsapotheke gegenüber dem Hochzeitshaus.

Persönlich war ich an der Nachpflanzung im Bürgergarten beteiligt, bin mit Urkunde der Stadt Hameln in Vertretung der BUND-Kreisgruppe Hameln-Pyrmont offizieller Baumpate und habe meinen Schützling im Frühling dieses Jahres geschnitten und neu angebunden.

Ich bin einfach nur entsetzt und könnte kotzen! Thomas Hülsen/ hültho.

P.S.: Morgen schaue ich mir das Desaster persönlich an.

20. Juni 2016

Zeitungsbericht auch zur Sertüner Rentette

Hintergrundinfos zur Sertürner Renette in Hameln

Quelle: http://www.bund-lemgo.de/Regionale_Obstsorten.html

Zeitungsbericht der DEWEZET zur Sertürner Renette

Weitere Renettenberichte in den Medien:

http://www.weserbergland-nachrichten.de

http://www.lemgojournal.de/2011/12/08/serturners-renette-durch-bund-lemgo-gerettet

download: Presseinfo des BUND aus 2011

download: Handbuch Obstkunde

15. Januar 2012

Renettennews...

Anstatt dem Sonntag tastenklappernd mit dem Erstellen von Umweltmeldungsneuigkeiten für die Homepage zu verbringen klingelt mich Thomas Hülsen vom Schreibtisch weg zur Wildniswiese. Die dritte Sertürner Renette galt es zu pflanzen und an dieser ehrenvollen Handlung wollte/durfte ich teilhaben. Gepflanzt hat Thomas aber so ein bischen geholfen und fotokokumentiert habe dich dann doch. Anderthalb Stunden sinnstiftende Arbeit bei schönem Wetter in der jetzt doch kälter werdenden Natur. Es war schön!

Die spannende Frage aber wie lange wohl schon die Plastiktüte der Bogal Obstgenossenschaft im Erdreich unzerrottet gelegen hat, wird sich wohl nicht klären. Die Pflanzlochgrabung brachte sie ans Sonnenlicht wo sie dann hoffentlich dem Verfall anheimgeht.

Die andere Renette wurde schon vor einiger Zeit mit tatkräftiger Hilfe von Schülern der Serrtürner Realschule an der Schule eingebuddelt. Auch dazu eine Bildercollage.

22. Dezember 2011

Renetten-Neuigkeiten

Petrus war sich mit Friedrich einig, auch über der zweiten Nachpflanzung von Sertürners Renette in Hameln wurden schützende Hände aufgehalten, vor Regen und jahreszeitlich angemessenem, wetterlichem Ungemach. Trockenes Hauptes und Fußes der Akteure fand ein zweiter Stecken von Sertürners Renette seinen Standort in Hameln. Schüler der Sertürner Realschule legten Hand an Spaten und Hammer. Finn half tatkräftig dem Apfelbäumchen die Grube zu graben, Arthur und Pascal begleiteten die oberirdischen Arbeiten. Pflanzpfähle mussten eingetrieben, das Wurzelwerk bedeckt, der Zögling eingebunden werden im Innenhof der Schule. Der Termin passte, feierten doch heute Schüler, Eltern und Lehrer 55 Jahre Sertürner Realschule Hameln mit mächtig Programm. Der ganze Waschbeton-Kasten wurde durchspült von den Aktivitäten der Schüler und der Neugier und Feierlaune der Besucher.

Die Pflanzung Sertürners Renette im Innenhof der Schule war nur ein Highlight des Jubiläums, aber ein nachhaltiges. Wenn kommende Schülergenerationen nur noch in eine IGS-Hameln trotten, wird Sertürners Renette den Namenswandel überdauern, mit seinen Früchten erfreuen, den Namen und das Erbe Sertürners in dieser Stadt nicht vergessen lassen.

Thomas Hülsen, Renetten-Regisseur

Renettensachstand - Sertürner im Bürgergarten