Heute mittag erreichte mich eine wahre Schockmeldung:
Gärtner des Bürgergartens haben vor etwa drei Wochen, mitten im Sommer, meine Sertürner Renette ausgebuddelt und an einen anderen Standtort umgepflanzt. Dem Schützling soll es nach Berichten von Augenzeugen richtig erbärmlich gehen, was nicht verwundert. Der Apfelbaum wurde 2010/2011 von den BUND-Kreisgruppen Hameln-Pyrmont und Lemgo in gemeinsamer Aktion nachgezüchtet und an drei Standorten zur Erhaltung dieser alten, regionalen Apfelsorte in Hameln neu gepflanzt.
Eine Nachzucht wurde im Bürgergarten gepflanzt. Momentan gibt es von dieser Apfelsorte noch 5 , vielleicht bald nur noch 4 Bäume! Wenn der Baum im Bürgergarten diese Tortour überhaupt überlebt, wird es ihn in der Entwicklung mindesten zwei Jahre zurückwerfen.
Es ist unfassbar, welch Unvermögen und mangelnde Sensibilität städtische Bedienstete (Gärtner!) gegenüber Kulturschätzen aufbringen, die mit der Stadtgeschichte eng verbandelt sind:
Sertürners Renette wurde bereits 1871 als eigenständige Apfelsorte anerkannt und beschrieben, aufgefunden im Garten von Friedrich Wilhelm Adam Sertürner im Garten der Ratsapotheke gegenüber dem Hochzeitshaus.
Persönlich war ich an der Nachpflanzung im Bürgergarten beteiligt, bin mit Urkunde der Stadt Hameln in Vertretung der BUND-Kreisgruppe Hameln-Pyrmont offizieller Baumpate und habe meinen Schützling im Frühling dieses Jahres geschnitten und neu angebunden.
Ich bin einfach nur entsetzt und könnte kotzen! Thomas Hülsen/ hültho.
P.S.: Morgen schaue ich mir das Desaster persönlich an.