Als Hamelner Verantwortliche im Dezember 1947 den Schweineberg als Naturschutzgebiet unter Schutz stellten, hatte die Stadt zwei Jahre nach Kriegsende enorme Herrausforderungen zu bewältigen. Dass dennoch Zeit und Kraft vorhanden war, die Märzenbecher dort unter Schutz zu stellen, ist ein besonderes Zeichen für die Bedeutung der Fläche. Aus der Schutzgebietsverordnung herausgenommen wurde 1947 die Maßnahmen der forstlichen Art. Wichtig für heute, die Forstwirtschaft damals arbeitet völlig anders. Der Maschineneinsatz der Jetztzeit war 1947 nicht im Ansatz absehbar.
Als ich als BUND Vorsitzender am 04.01. über die Bodenschäden im Naturschutzgebiet unterrichtet wurde, habe ich unverzüglich die Stadtverwaltung Hameln angeschrieben. Zu diesem Zeitpunkt waren die Maßnahmen schon gestoppt. Am 06.01.2018 führte ich in Begleitung/Beratung von Christian Voigt eine Begehung der Fläche durch. Am 7.01. telefonierte ich mit dem Revierförster Herrn Heise und dem Leiter der unterene Natuschutzbehörde Herr Mros. Mit Schreiben vom 11.01. übersandte ich einen Sachstandsbericht an die Stadtverwaltung und den Leiter des Umweltausschusses der Stadt Hameln.
Download: BUND-Brief zum Schweineberg vom 11.01.2018
Der Bericht wurde zeitgleich an die Waldexperten des BUND Niedersachsen gesandt. Eigentlich war eine vorherige Beratung der Sachlage im Rahmen des Umweltstrategietreffens unserer BUND Kreisgruppe geplant, welche aus anderen Gründen nicht erfolgen konnte.
Die Stadtverwaltung veröffentlichte am 12.01.2018 eine Presseerklärung mit ihren Sichtweise zu den Maßnahmen. Siehe: https://www.hameln.de/de/buergerservice-verwaltung/die-stadtverwaltung/pressemitteilungen-und-kontakt/stadt-buerger/artikel/erhebliche-schaeden-am-schweineberg/
Radio Aktiv berichtete mit dem nachfolgendem Interview. Die DEWEZET veröffentlichte einen Beitrag am 13.01.2018 der den Inhalt der Presseerklärung der Stadt Hameln wiedergibt. Siehe: https://www.dewezet.de/region/hameln_artikel
Persönlich bin ich über die Ereignisse absolut betroffen. Ich habe mich aber bewusst nicht mit einer skandalisierenden Bekanntmachung an die Presse oder ein Satiremagazin gewandt, damit die Hintergründe der Ereignisse zunächst von den Verantwortlichen der Stadt erläutert werden können. Eine Bewertung/Diskussion darüber, wie in Zukunft so etwas verhindert werden kann, kann im Rahmen der Umweltausschusssitzung am 31.01.2018 erfolgen. Wer hier sachliche Vorschläge hat, der melde sich bitte beim örtlichen BUND und/oder der Stadtverwaltung selber.
Ralf Hermes