Der ein oder andere mag sich erinnern. Als bei der letzten Landratswahl der Newcommer Rüdiger Butte gegen den stadtbekannten Kreispolitiker Klaus Arnold antrat, galt er als Außenseiter. Damals punktete Rüdiger Butte bei unserem Auswahlgespräch in der Sumpfblume sehr eindeutig und gewann später die Wahl.
Heute sind die Prognosen umgedreht aber ähnlich eindeutig wie damals. Diesmal ist Butte der Favorit – Walter gilt als Außenseiter. Umso überraschender das Feedbackergebnis des Auswahlgesprächs von gestern. Walter hatte mit 4 Stimmen die Nase vorn. 12 bzw. 13 (je nach Kartenwahl) sind noch unentschlossen. Dieses Ergebnis ist natürlich nur ein Blitzlicht und alles andere als eine repräsentative Meinungserhebung. Dennoch – mir gibt es zu denken. Das Rennen ist für Herr Butte noch nicht gelaufen, es wird doch wieder spannend.
Bedenken muss man zwar, dass die Abstimmverhältnisse nicht der realen Lage entsprachen. Tatsächlich haben wir vier Kandidaten und unser Abstimmung mit nur zwei verzerrt das Bild. Durchaus gewollt allerdings und ich bleibe dabei, dass es richtig war, sich auf zwei Kandidaten zu beschränken. Leider ist es uns nicht so ganz gelungen, die eigentliche Intention zu vermitteln. Vordergründig ist „Ausgrenzung“ immer negativ und so kommt es wohl auch rüber. „Verbale Prügel“ aber ist man als BUND-Vorsitzender und Überbringer schlechter Nachrichten hinreichend gewöhnt. Die Zuschauer in der Sumpfe berwerteten mit mehr als 80% unsere Veranstaltung als gut. Diese auch mit vielen positiven Kommentaren versehenen Rückmeldungen im Organisationsfeedback sind ein schöner Ausgleich zu dem Beschwerden der vergangenen Tage. Wichtiger aber noch die vielen lebhaften Diskussionen über den Verlauf nach der Veranstaltung. Es gab wirklich was zu bereden, zu berichten und zu erörtern.
Aber auch die Negativreaktionen waren interessant und wichtig, zeigten sie doch Eigenschaften der einzelnen Menschen. Am wenigsten beklagen durfte sich eigentlich die FDP, hatte sie der Stichwahlentscheidung auf Landesebene doch zugestimmt. Am ärgerlichsten war dann auch für mich die Kritik der FDP-Kreisvorsitzenden.
Berechtigter in der Sache die Kritik von Herrn Schmidtchen. Der aber schoss mit seinem polemischen Brief ein Eigentor. Eines Landrates war das Schreibens ob Form und Stil nicht würdig.
Meine persönliche Anerkennung hat Herr Wennemann errungen. Kritisch aber freundlich und klar in der Sache bemühte er sich sehr konstruktiv uns umzustimmen. Er versuchte zu verbinden statt zu trennen. Das war souverän und führte bei mir zu einem deutlichen Achtungserfolg.
Das Votum haben am 11. September wir alle. Ich kann nur auffordern die Chance und staatsbürgerlichen Pflicht zu nutzen, selbst wenn einem keiner der Kandidaten/Parteien zu einhundert Prozent zusagt.
Mit umweltfreundlichen Grüßen
Ralf Hermes