Lanzen brechen für den Klimaschutz!

War der Begriff "Klimawandel" einen mediale Eintagsfliege und womöglich Unwort des Jahres 2008 oder ist der Klimawandel die zentrale Herausforderung für jeden nur halbwegs verantwortlich- denkenden Menschen im Landkreis und der umliegenden Welt? Hier dazu einige Gedanken:

P.S. vom Admin: der neueste Beitrag steht immer oben - zum ersten Lesen bitte ganz nach unten scrollen - den Ursprungsblog (mit einigen hier herausgenommenen mehr oder weniger geistreichen Kommentaren) findet mann/frau unter: www.wesio.de/weblog/488/lanzen-brechen-f--r-den-klimaschutz-- -

Neben dieser Zensur hab ich mir ferner erlaubt, die Textbeiträge mit Überschriften zu versehen. Das wars dann aber auch mit den Eingriffen vom Admin. Viel Freude, Nachdenken, Schmunzeln und ein wenige Kopfzerbrechen beim Lesen...

26. Juli 2012

Noch nie, ...

Zwei tagesaktuelle Meldungen (25.7.12) passen zusammen wie der Popo auf den Eimer: Grönlands Festlandeis schmilzt heuer dahin, wie ein Softeis in Kinderhand. Noch nie wurde eine derartige Eisschmelze auf Grönland beobachtet. Normalerweise schmilzt im Sommer nur etwa die Hälfte des Grönlandeises sommers dahin, die andere Hälfte verharrt in eisiger Starre. Diesen Sommer wird der ganze Kontinent vorraussichtlich vom Eis befreit. Zeitgleich vermeldet Daimler-Benz, im ersten Halbjahr 2012 soviel Kfz. wie noch nie verkauft zu haben. Man  bemängelt zwar Gewinneinbrüche, so um die elf Prozent, was soll es, (sch-) eisegal. Katastrophale Dürre in den vereinigten Staaten, sinnflutartige Regenfälle in Japan. Was der einen Wirtschaftsmacht zuviel ist, fehlt der anderen gänzlich. Gleichwohl ist die Klimadebatte in den den Vereinigten Staaten nahezu unbekannt, bzw. verleugnet. Konservative Politiker lassen sich angesichts verdorrender Felder zu dem Statement hinreißen: "Was wollen Sie denn. Es ist Sommer und da ist es nun mal warm!" Unsereins erinnert sich an zukunftsweisende Botschaften eines Franz-Josef Strauß. Ananasanbau in Alaska waren für ihn greifbare Visionen. Zurück zum freigelegten grönländischem Festlandsockel. Den muss man doch irgentwie nutzen. Vielleicht Kokosfasern anbauen, daraus bastelt Daimler bereits heute polymergebundende Handschuhfächer für seine Karossen. Nur, wer braucht noch Handschuhe, in denen man elendlich schwitzt ? Grönland dagegen braucht Zukunft, muss entwickelt werden. Der abgeschmolzene Festlandssockel könnte ein paar  Shoppingsmals gebrauchen, neben Freiflächen, auf denen Offroader präsentiert und probegefahren werden können. In schmelzenden Buchten wären Häfen anzulegen, für eine Armada an Kreuzfahrtschiffen, die  dringend Majonese tanken müssen. Für letztere Pampe ist Hühner-Eidotter von Nöten, der in unseren Breiten nur unter Protest erzeugt werden kann.  Schon fertig wäre das Êntwicklungskonzept für einen dahinschmelzenden Kontinent.</div> Huhn mit Ananas, gewürzt mit Kokos, ein bisserl Offroad mit Stern, schaukelndem Massentourismus und Softeis, soviel man mag.  Noch nie war Landgewinnung so einfach. (hültho)

Weitere "Lanzen brechen Beiträge" unter: http://hameln-pyrmont.bund.net/themen_und_projekte/klimaschutz/lanzen_brechen/

 

BUND-Arbeit vor 25 Jahren - Werke vom Kommissar Klima...

1986/1987 also zur Zeit, als sich die Kreisgruppe Hameln-Pyrmont gründete, leistete beim BUND Landesverband Niedersachsen ein junger Zivi seinen Dienst ab. Heute ist er als "Kommissar Klima" (ein verkürzte Bezeichnung für den kommissarischen Klimaschutzsprecher unserer KG) ehrenamtlich aktiv.

Mir sind heute einige Gestaltungsarbeiten von Thomas für Veranstaltungen des Landesverbandes damals in die Finger gekommen. Die muss man als Zeitdokumente einfach auf die Homepage einstellen. Die Themen sind immer noch aktuell.

4. April 2012

Kommissar Klima dämmt Burg Schlotterstein!

Stolz und hoch steht Burg Schlotterstein auf dem Basberg zu Hameln. Man blickt von der Festung tief hinab ins liebliche Wesertal . Burg Schlotterstein ist ein weithin bewundertes Meisterwerk der Zunft der Baumeister der siebziger Jahre des ausgegangenen 20. Jahrhunderts und somit das Grottigste, was deren Zunft jemals aufs Fundament gestellt hat. Kommissar Klima, selbst angesiedelt in einer klammen Kammer von Burg Schlotterstein, liegt nächtens wach. Geplagt in Sorge um den weltweiten Klimawandel und das Zähneklappern von Burgfräulein Grätchen, der Ersten, derer von Schlotterstein.

Kommissar Klima fahndet nach Abhilfe, fasst sich ein Herz und eine Idee:
Burg Schlotterstein bedarf einer energetischen Gebäudesanierung! Doch große Not waltet auf der Feste: Derer von Schlotterstein sind allesamt der Spielsucht verfallen und haben sich am Spielbrett des „Hamelner Ratzentanz“ beinahe um Herd und Heim gebracht. Noch der letzte Taler verfiel der Leidenschaft.

Kommissar Klima fahndet nach einer Lösung und brilliert:
Die energetische Sanierung der Burg muss aus monetären Gründen in Eigenleistung erstehen. Burgherrin Grätchen sucht nun die letzten Notgroschen zusammen, kramt in Laden und Tassen.

Kommissar Klima spannt das stählerne Ross an und reitet nach Schaper hin, wohlfeiler Tendermann in Sachen Dämmstoffen. Burg Schlotterstein bedarf nicht nur einer Rüstung, auch einer Einrüstung, man will ja mit der Sanierung jede Fuge, jeden geliebten Winkel erreichen.

Der Kommissar, ein Gesell von „wuchtiger“ Gestalt, gleich der eines gerupften Hühnerhabichts, legt los. Erstmal will ein Anfang geschaffen werden, die erste Platte Stützipor ans Fundament geklebt werden, auf das bald eine zweite, dritte und hundertste Platte folgen wird. Burg Schlotterstein nimmt an Umfang zu, Kommissar Klima an Umfang ab. Welch Plackerei in Namen der Weltenrettung und Rechnung der Burgherrin.

Doch der Einsatz lohnt. Die Innentemperatur von Burg Schlotterstein nimmt zu, das Zähneklappern Grätchens, der 1. von Schlotterstein ab. Vorerst sollen die Burgküche, der Speisesaal, die Bibliothek und das Kaminzimmer energetisch saniert werden, also der Südflügel von Burg Schlotterstein.

Wohlan, Kommissar Klima wirft die Feste in Schale und kämpft mit dem Stützipor.
Fortsetzung folgt,.....

Doch, oh weh, der Winter naht mit kaltem Grausen und ebensolchen Füßen. Burgmeister Miele, ein Kater von kugelrunder Gestalt, mahnt zur Eile: Väterchen Frost wird zu Besuch erwartet. Das Kugelrund mahnt und legt sich dann auf  einem Wolleck vor dem Kamin  zur Ruh, das Kommissärchen rotiert im eisigen out-door-Bereich.
Täglich wird das wankelhafte Wetter mittels Karten studiert.

2° bis 5°, 6° bis -2°, die Temperaturmeldungen torpedieren die termingerechte Umkleidung des stolzen Schiffes Burg Schlotterstein, ist doch der Klebrian der Dämmung nicht frostfest, dieser Weichling.

Väterchen Frost verbeißt sich mit eisiger Miene ins Stützipor, schabt mit messerscharfen Zähnen an der Wärmeschutzverglasung, sucht Einlass durch den Briefschlitz. Welch widriger Gesell', doch von ungleicher Kraft!
Kommissar Klima wetzt die Kellen, stemmt sich tapfer dem Väterchen entgegen. Die Funktionskleidung wird verdoppelt, lange Unterböxen umkleiden das klapperige Gestell, zwei Paar Strümpf übereinander bilden die Basis der fröstelnden Gestalt. So wird alles sorgsam umkleidet, auch Burg Schlotterstein.
Doch noch ist die Ostwand des Kaminzimmers ungeschützt und nackich. Wer obsiegt?

Der eiserne Wille oder das eisige Väterchen?
Fortsetzung folgt........

Fotos aus Burg Schlotterstein

Susannes Lampenladen

Eine Stadt keucht schwer in einem 100-Millionen-Schuldenkorsett, dem Engsten seit mehr als 1200 Jahren. Gleichwohl meinen die Strippenzieher der Leibbinde, die Stadt bedarf weiteren, teuren Schmuckes, trübe Gewässer und Bauwerke um die Altstadt sollen funkeln wie ein Teenager. Die Stadtverwaltung selbst wird vorschlägig und unterliegt damit buntem Blendwerk, das ausufernd als Stadtmarketing-Element für Entzücken sorgen soll.

Die Wiege der Stadt, eine modrige Salzlauge, eingeengt in ein gesteinigtes Bett, soll nächtens illuminiert werden. Niemand hat sich in den letzten Jahrzehnten für diesen Fluss interessiert.

Man hatte sich damit abgefunden, dass ein temperamentloses Gewässer als Abwasserkanal einer fernen Kali- und Salzindustrie missbraucht und als Kühlwasserreservoir des AKW-Grohnde vergewaltigt wurde und wird; weitgehend widerstandslos. Man hatte vergessen, dass die Schätze des Flusses den Mittagstisch der Stadt jahrhundertelang durchbiegen ließen und ein Fischerviertel gegen ein ECE-Center getauscht. Nun soll der leblose Fluss zur Reflektionsfläche für modernes Stadtmarketing werden. Flüsse haben sich nicht mehr nur brav in ihr Bett zu fügen, sondern im Kampf um die Gunst des Touristen nachts beglückend zu leuchten. Auf das diese Schar eine Postkarte mehr kauft und eine späte Bratwurst mehr verschlingt.

Ein Abwasserkanal soll, ins wattstarke Licht gesetzt, zum Publikumsmagnet mit optischer Fernwirkung werden. Meint die Hamelner Stadtverwaltung und hat mal eben 15.000 Eur für eine Lichtplanung angesetzt, die im Ausschuss (hässliches Wort) für Stadtentwicklung und Planung am kommenden Dienstag erörtert werden will. Wilde Kreaturen, wie anpassungsschwache Nachtfalter und anderes nachtaktives Gesindel, passen nicht in ein modernes Stadtmarketing-Konzept. Auch nicht eine konservative Gelassenheit, Kleinstädte, wie seit Menschengedenken üblich, nachts einfach im Dunklen schlafen zu lassen.

Auf fremde Gäste ausgerichtete Kommunen haben keine Zeit für Gelassenheit. Das Stadt-Marketing-Konzept der eigenen Stadt, muss einfach gigantisch besser sein, als das der Nachbargemeinde; den geilsten Geranien- und den austauschbarsten Mittelaltermarkt bieten.  Notfalls werden auch ungeliebte Flüsse samt Brücken, Gebäuden und der letzte Baum, der der Verkehrsicherungspflicht entgangen ist, nächtens bunt beleuchtet. Türkisfarbenes Weser-Wasser wird in diesem Event-Reigen zur Posse. Hamelns Verwalter werden sich sicherlich darauf verständigen.

Gute Nacht. (huetho)

11. Dezember 2011

Kommentar: absandern

Sander ist geflogen......

leider nicht unehrenhaft aus seinem Ministerium, aber nach Durban in Südafrika. Den niedersächsischen Landeshaushalt und somit den Steuerzahler, kostet dieser Ausflug schlappe 8500,-EUR. Dabei fliegt das politische Leichtgewicht als Handgepäck vom obersten Chef auf Bundesebene. Was Sander beizutragen hätte, bei diesem Meeting der Klimaretter, liegt in kohlschwarzem Dunkel. Der Fluchgast bringt locker 90kg (Nassgewicht) auf die Waage und nur für die Flugbewegung seines, sonst rückwärts gewandten Leibes, wird wohl, moment ich google mal, die Weltatmosphäre rund 11000Kg Co2 (1,1t co2) aufnehmen müssen. Jeder gelbe Sack des Dualen Systems Deutschland bringt nur 479 Gramm(durchschnittlich) auf die Waage und wird nur seltenst verflogen. Mit immerhin aktuell 3% Wählerwille stolziert nun ein niedersächsischer Bauernlümmel in Durban herum, getarnt als Strauß mit Sand im Kopf und darf Norberts Lager beiwohnen. Vielleicht lernt er da was? Zu spät. Hans-Heinrich assistiert dem Norbert nur. Der macht sich wirklich Sorge, die Welt könne womöglich deutlich mehr als 2 Grad Fieber zeigen, wenn wir weiterhin so wirtschaften, wie zuvor. Hans-Heinrich ist das letztlich Schnuppe, er macht sich keine Sorge, sieht dem unverdienten, aber nun legalisierten Ruhestand entgegen.

Nimmt er doch im Januar seinen schlappen Hut und übergibt Amt und Würge einem Ziehsohn im niedersächsischen Umweltministerium, dem Staatssekretär Stefan Birkner. Das Ministerium ist gänzlich in der Hand einer ausgezählten, politischen Randgruppe, die in der Atomkraft die Weltenrettung sieht und vornehmlich von 3% der Steuerberater und Zahnärzte gewählt wurde. Nun, der Apfel wird nicht weit vom dürren Stamm fallen, auf das wir auch in Zukunft herzhaft zubeißen können. Was werden wir von einem Stefan Birkner zu erwarten haben, außer jeder Menge Brennholz im Umwelt-und Naturschutzbereich? Einen neuen Fluggast zur nächsten Welt-Klima-Konferenz? Stefan, bleib einfach nur zu Hause und setze dich mit Hans Heinrich zum Skat zusammen. Weltenrettung sollte man Profis überlassen, doch wo findet man nun die? 

Thomas Hülsen, bund minus hameln.net

30. Oktober 2011

Vorsicht: Brandrede des Tages!

Wann kehrt endlich die Brandrohdung ins Weserbergland zurück?
Siegen lernen, über grüne Ungemach, heißt lernen von anderen. Indonesien, Malaysia, Brasilien und wie sie alle heißen mögen, sind deutlich weiter als wir. Dort gibt es noch den Brenntag.
Grünschnittabfuhr, Holzrücken - Pillepallekram!
Das geht deutlich effizienter. L433 schlägt über seine grüne Bande? Einfach abfackeln, möglichst unter Einbeziehung des nutznießenden Automobilisten! Also egal, welche Kreis-, Landes-, Bundesstrasse gerade freigestellt werden soll, wahllos durcheilende Autofahrer anhalten, den Restsprit im Tank konfiszieren und damit 30m rechts und links der Strassen des Weserberglands  die Landschaft benetzen.
Ein Streichholz reicht und der Kraftstoff-Tankinhalt, z.B. des rasenden Katastrophenreporters U. Behmann der Dewezet, setzt mal eben die Flanken von Süntel, Klüt oder Deister in Brand. Quälmert ein bißchen, aber das geht recht schnell vorbei.
In Folge ist aufgeräumt und die Hügelflanken können mit Mais bestellt werden. So schließt sich der Kreis, besser Mais und befeuert als probater Energieträger mein Laptop.
Effiziente  Forstwirtschaft und die Verwirklichung der Verkehrssicherungspflicht im Weserbergland könnten wirklich einfach sein, so einfach, wie es jede Bananenrepublik vorführt.
Noch Fragen ( etwa: " Haben Sie mal Feuer")?

Mit angesengten Füßen

Thomas Hülsen

21. Oktober 2011

Oh wie peinlich.

Zugegeben ich habe mir in meinem bisherigen Leben bereits einige Peinlichkeiten erlaubt, die mir noch heute die Schamesröte ins Gesicht treiben. Darauf will ich nun aber, aus verständlichen Gründen, nicht weiter eingehen. Aktuell, die Verfehlungen meiner Person ausnehmend, besonders peinlich: Die Landskape-Austellung der niedersächsischen Landesforsten vor dem Hochzeitshaus unter dem Titel:" Nimm dir eine Holzzeit". Zur erlebnisräumlichen Situation sei folgendes berichtet: In einer, im Rahmen der FGZ-Sanierung, nahezu komplett entbaumten Flaniermeile stehen 5 Holzkisten wie vergessen herum. Nein , Sie sind nicht mit Sprengstoff gefüllt und somit kein Attentat auf Hamelner Betulichkeiten seitend islamistischer Extremisten. Die Kisten werben für die Liebe. Die Liebe zum deutschen Wald. Die Liebe beschränkt sich auf 5 Holzsorten, die im Baumarktregal und auch im lauschigen Wald vertreten sind. Mir fielen da noch prompt etwa 20 andere Baumarten ein. Sei's drum. Die Kisten sind ganz sinnig aus Baumarten des deutschen Waldes gezimmert. Also Eiche, Fichte, Kiefer. Die Auswahl überfordert niemand. Oder doch? Kennt der deutsche Gartenwart doch eigentlich nur noch Kirschlorbeer, Thuja und Co.? Eine Baumart, als heimisch beschrieben und mit eigener Kiste vertreten: die "uche". Herrjeh, was ist denn nun eine Uche? Ich googel mir schon seit Stunden die Finger wund, eine Uche gibt es schier nicht.Die "Uche" ist wohl eine botanische Rarität des deutschen Waldes, die erst jüngst entdeckt und beschrieben wurde. Wundersame Artenvielfalt! Eine Kiste vermisse ich. Louro Gamela, eine Holzart speziell des Weserberglands. Daraus werden besonders gerne, FSC-Siegel-zertifizierte Hochzeitshaus-Terassenbänke gefertigt( seitens und auftrags unserer Stadt). Als Kiste nicht vertreten, aber als Provinz-Posse gleich um die Ecke zu besitzen. Als schlichte Bank, ganz ohne Kistenform. Mein Gott, was peinlich. Die Inszenierungen der niedersächsischen Forstwirtschaft , wie auch der Stadt Hameln zeigen den Intellekt einer Kartoffelkiste. Wahrhaft groß der Inhalt. Bitte machen Sie sich ein eigenes Bild vor dem "Holzzeitshaus". Danke!

20. Oktober 2011

Gedanken zum Waldtag

Nun stolpere ich mal verhofft über die Pressesankündigungen in den deutschen Wald hinein. Der hat heuer internationalen Status - es ist sein Jahr. Und eh er sich verguckt, ist er schon instrumentalisiert für vielerlei menschliche Interessen. Doch von vorne an: Was ist Wald? Wald fängt an mit dem zauberhaftesten Grün, das am Frühlingsende erleuchtet. Wald ist tiefe Ruhe, von Vogelgezwitscher verstärkt, Wald ist sommerliche Kühle unter gleißender Sonne und raschelnder Farbenrausch im Herbst. Wald ist Blüte und Frucht und erkannt erst, wenn sie ins Laub regnet. Wald ist Totenstille, die unter weißer Mütze den Frühling herbeisehnt. Wald braucht kein eigenes Jahr, er lebt es. Nun aber kommen wir und machen 2011 zum internationalen Jahr der Wälder. Herrscharen aller Länder migrieren durch sattes Grün und sind zu Events geladen. Einer davon: 22.10. Stadtwald Finkenborn. Dem Wald wird gehuldigt von 10.00-16.00 Uhr auf ganz spezielle Art. Er bekommt dabei ordentlich was auf die Borke: Demonstration der Durchforstung eines Nadelholzbestandes durch eine Vollerntemaschine (Harvester). Wessen Auge dabei trocken bleibt, stürzt sich ins "Erlebnis Brennholzaufarbeitung" und bekommt dabei als Kettensägenfetischist garantiert nasse Hosen und kann sich folglich auf einem Langholztransporter ablegen lassen. Das moderne Waldbild wird im weiteren durch Schaffung reißend scharfer Kettensägen-Skulpturen abgerundet. Ähnlich kreischend kapoltert noch die Anhängerschaft eines Waldkindergartens durchs Unterholz. Wem das noch nicht genug Schliff des Bildes ist, kann um 10.30, 13.00 und 15.00 Zeuge der Fällung dreier Starkbuchen werden, unter deren hoffentlich niemand verschütt geht. Das Sensibelchen merkt schon: Es wird höllisch laut im internationalen Wald. So etwa 110 Dezibel durchschnittlich. Wem das noch nicht reicht, der kriegt noch was von den Jagdhörnern geblasen. Zwischendurch schießen auch noch die Grünröcke aus einem Infomobil(128kw Motorleistung) ins Gebüsch. Selbstverständlich muss das Schlachtfeld nicht per pedes erschlossen werden, es stehen ja extra viele Parkplätze im Forst herum und warten auf Okupation. Notfalls die Blechkiste im Hochseil-Klettergarten an den Haken hängen. Last not least: für's leibliche Wohl ist gesorgt. Fledermausschützer sotten taub-gewordene Flattertiere, die Kreisjägerschaft grillt erlegte Krähen(im Dutzend billiger)und an den Riepenteichen ist französische Woche: Froschschenkel satt. Der Nimmersatt kehrt danach noch "Zum Schinkenborn" ein. Der Tag, nein das Jahr des Waldes will ja gefeiert und der Wamst gefüllt sein. Lieber, lieber Wald, verzeihe uns. Halte durch bis 2012, dann ist irgendwer anderes dran und du hast Ruh! Dann besuchen wir dich wieder auf leisen Pfoten, du Schatz.

siehe auch: www.wesio.de/weblog/488/lanzen-brechen-f--r-den-klimaschutz--

15. Oktober 2011

Terror im Zweitakt

Seit Jahrzehnten nachbarschaftlicher Beziehungen unüberhörbar: der Nachbar und sein Zweitakt- Gemisch-betriebener Rasenhäcksler. Montags, Mittwochs, Dienstags, Freitags, Samstags, Donnerstags, ach, zu jeder Tageszeit dröhnen die Motoren, - zweitaktbetrieben! Macht eben besonders viel Lärm und ist zeitweise unüberhörbar: "Hallo, hier bin ich und ich komme meiner Bürgerspflicht um den gepflegtesten Rasen eifrig nach." Neuerdings hat die Krachfront einen neuen Verlauf: Die Gartengrenzen wurden aufgehoben. Das Öl/Benzin-getriebene Spektakulum darf nun auch die Waldgrenze erschüttern und unseren Hörnerv dazu. Tinnitus? Ach Quatsch, das ist ihr Nachbar im angrenzenden Forst, vertieft in seiner Passion. Als Selbstwerber mit seiner Dolmar-PS 52, oder Stihl 650 V oder mit der chinesischen Raubkopie im Aldi-Gewand. Sei's drum! Selbstwerber sind Menschen, die ob ihres winterlichen Wärmebedürfnisses das gesamte Weserbergland zu warmen Ohren verhelfen. Selbstbewusst sägen sie die ganze Landschaft in ihren Holzschuppen und scheißen auf den Hörnerv ihrer Mitmenschen. Gerne samstags, wenn der Rest der Stadt die Seele am liebsten baumeln lassen würde, lautlos. Geht nicht, ist ja Klimawandel. Klimawandel ist bestmöglich, wenn im kaminofengeheizten Wohnzimmer die Tapeten schmelzen. Das bedarf vorab Radau bis zum Infarkt. Zweitakt-Infarkt. Letztlich folgendes: Ich selbst war beim Sägen-Heini: "Haben Sie eine Säge im Angebot, die leise ist, so für Pflegemaßnahmen im Naturschutzgebiet?" ( zugegeben ein Widerspruch in sich). Der, an sich willige, serviceorientierte Marketing-Assistent zeigte sich irritiert:" Sorry, unsere Kunden interessieren sich für Hubraum, PS und Preis; vor allem für Letzteres." Der Wochenendfrieden ist also verloren, ist ja Klimawandel!

siehe auch: www.wesio.de/weblog/488/lanzen-brechen-f--r-den-klimaschutz--


26. Mai 2011

fünf Pflichten...

5 Pflichten kennt der moderne Bürger: Pflicht 1: Pünktlich wie der Maikäfer seine Steuererklärung abzugeben, mag sie noch so lausig ausfallen, Pflicht 2: alle zwei Wochen den Gelben Sack rausstellen, damit sämtliche Dioxinküchen des Landes was zu kokeln haben. Wird doch unser sorgsam abgewaschener Umverpackungschrott vornehmlich abgetakelten Kohlekraftwerken und Zementwerken zur thermischen Verwertung verhökert und in Form von Dioxinen dem Schornstein verschrieben. Recycling? Glauben Sie etwa an den Weihnachtsmann? Pflicht 3: Grünfick rausstellen. Alle vier Wochen! Also Kirschlorbeer, Thuja und dem Golferrasen ordentlich an der Mütze rumsäbeln, damit die Orange-Jacken-Jungs was um die Ohren haben. Die schreiben nehmlich mit. Wer nicht genügend Grünfick rausstellt, wird am Jahresende abgemahnt. Pflicht 4: Den ganzen gottverdammten Scheiß, den Sie morgens in ihrem Briefkasten finden sorgsam sammeln (in der blau-gedeckelten Tonne) und alle zwei Wochen an die Strasse schieben. Daraus macht dann der Chinaes Umverpackungen und Gebruicksanweisungen für den ganzen Krempel, den niemand braucht aber jeder will. Und Pflicht Nr.5? Schnauze halten und so weitermachen. Na bitte, geht dochthemen_und_projekte/verkehrter_verkehr/fahrradverkehr/<cite></cite>

28. März 2011

...hochglanzpoliert auf kaltem Blech

Heute haben Sie womöglich was verpasst: einen Osterbasar mit Geländewagen/SUV- Show auf dem Hefehof. Ausgeblasene und aufgeblasene Eiern läuten das Hohefest der Christen ein. Das Fest der Auferstehung Jesu Christi als Aufhänger der modernen Ich-Gesellschaft, bunt bemalt auf weißem Grund oder hochglanzpoliert auf kaltem Blech. Hatten doch die Hefe-Werke Hameln in längst vergangenenen Jahrzehnten vor Ostern jede Menge zu liefern: Treibwerk für Osterfladen und Kuchen in Lämmerform und anderes liturgisches Gebäck. Altbackener Mummenschanz. Heute wird nicht mehr Osterwasser geschöpft, sondern der Literstarke Turbodiesel aufgetankt. Gedacht wird nicht mehr des Leidens, der Auferstehung und der Himmelfahrt des Herrn, sondern dem potenten Auftritt des Wagenlenkers. Diesem ist die Osterbotschaft völlig fremd, lenkt er doch seinen SUV am Sonntag nach dem Vollmond, der dem Frühlingsanfang (21.3.) folgt, mit 365 PS zum Eiersuchen nach Osterode. Vorausgesetzt er hat heute noch bestellt. Nur so wird der Lack auf dem aufbeblasenen Vehikel bis Ostern noch trocken. Dem Herrn und der HefeHof-Center GmbH & Co. KG sei Dank.<cite></cite>

13. Mai 2011

zwei Herzen...

In uns schlagen viele Herzen. Das Eine ist klein, lauter und stählern und radeld vergnügt pfeifend durch die Lande. Ein Anderes ist fett, träge, bypass-gefährdet und manchmal zudem verteert (so bei mir). Es läßt sich durch die Lande chauffieren, verstopft mit seinen Karossen aus Chrom, Stahl,und "Designer-Felgen" unsere Stadt in letzter Ader. Müde ist es geworden und fett. Gemästet durch die unermüdlich verschlungene Kreatur und verschlungene Landschaften. Dieses Herz braucht Therapie, Medizin und Sinn. Einen Behandlungsplan zu erstellen, kann jeder beherzt helfen. Hiermit die Einladung zu den Diskussionsrunden "Zukunft des Radfahrens in Hameln" veranstaltet von Pro Rad Hameln in Partnerschaft mit der Stadtverwaltung Hameln und der Klimaschutzagentur Weserbergland. Auftaktveranstaltung am Di. 17.5.19.00 in den Räumen der Stadtwerke. Dabeisein, damit die Herzen im Takt bleiben! Näheres unter: http://hameln-pyrmont.bund.net/themen_und_projekte/verkehrter_verkehr/fahrradverkehr/<cite></cite>

9. März 2011

Vorsicht, echte Kröten sammeln macht süchtig und jede Menge Spass!

Nun mal "Butter bei die Kröten", denn aktiver Naturschutz ist auch immer mit dem Kernthema des Blogs verbandelt und verlangt Taten. Die Presse stellt sich alljährlich einer "Liebe in Nöten" und bittet um aktive menschliche Mithilfe beim Amphibienschutz. Leider verhallen diese Aufrufe, wie so manches letzte Froschgequacke, ungehört. Obwohl man mit wenig Zeitaufwand Gutes tun kann: Ganz aktuell werden in Sachen Amphibienschutz Helfer für die Schutzzaun-Betreuung an der ausgehenden Klütstrasse gesucht. Eine Aufgabe, die nur wenig Zeitaufwand für Frühaufsteher mit morgentlicher Freizeit erfordert. Die Fangeimer der etwa 1,2km langen Schutzzaun-Strecke müssen auf Fangerfolg geprüft werden und die aufgefundenen Amphibien per Eimer in Richtung Laichgewässer Ludwigsee über die Klütstr. verbracht werden (Details nach Einweisung). Ein Helfer sollte über den Zeitraum der Amphibienwanderung einen Wochentag übernehmen, so das man je nach Dauer der Wanderung nur etwa 4-6 mal frühmorgens Einsatz zeigen muss. Der kostet den Amphibienfreund etwa 1 bis 1,5 Std. Zeitaufwand, flotte Läufer schaffen das auch in einer halben Stunde. Sie sind Frühaussteher und wollen der Kreatur über die Klütstr. helfen? Dann melden sie sich bitte umgehend beim Autor dieses Blogs unter Hameln 783939 oder der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Hameln unter 202-1471. Falsche Kröten gibt es für diesen wichtigen Job keine (Ehrenamt!), außer quakende im Eimer. Aber Vorsicht, echte Kröten sammeln macht süchtig und jede Menge Spass!<cite></cite>

7. März 2011

...sanft wiegend seinem orgiastischen Sündenpfuhl entgegengetragen.

Ach Frühling, warum hängst Du unserem Hoffen und Flehen immer ein Stück weit hinterher? Wir wünschen den ultimativen Schalter, der unvermittelt von Winter auf Frühling switscht, unter Umgehung ausgedehnter 5 Grad-Phasen. Weniger zimperlich dabei am Start der "Krot", der sich in Bälde über die Strassen tragen läßt. Am liebsten von einer erfahrenen Krötendame per Huckepack. Einfach die Balzschwiele der Angebetenen in den Nacken geharkt, wird er sanft wiegend seinem orgiastischen Sündenpfuhl entgegengetragen. So die Theorie, die Realität lauert am Strassenrand mit 260PS und Breitreifen oder auf zwei Beinen: Nicht selten landen Anspruch und Wirklichkeit auf der Strecke oder besserenfalls im Eimer vom Amphibienfreund und vereinen den Trittbrettfahrer mit seiner persönlichen Königin. Gut so, das es "Spinner" gibt, die die Liebe gegen die fossil betriebene PS-Stärke ausspielt und Zäune um die liebestolle Kreatur wirkt. Dem "Krot" und seiner Dame muß in den nächsten Wochen der Weg geebnet werden und dem Liebesreigen îm 8 Grad warmen Wasser Respekt gezollt werden: mit Entsagung auf unser vermeintlich- selbstverständliches Vorfahrtsrechts.<cite></cite>

3. März 2011

Mauerseglers Kinderstube zubetoniert

Umsonst und draußen. Heute brechen wir mal Lanzen nicht für den Klima - sondern für den Vogelschutz. Apus apus gemeinhin als Mauersegler bekannt besiedelte als Sommergast über Jahrhunderte Hamelns Altstadt und zog seine Mauerseglerchen hinter schlüpfrigen Windbrettern und löcherigen Fassadenteilen historischer Fachwerk-Baukunst groß. Abends konnte man als Altstadtbewohner in den blauen Himmel gucken und sich an den verspielten Flugkünsten von apus apus ergötzen. Heutzutage bleiben der Himmel über der Altstadt und der Gehörgang leer, den noch vor Jahren der eigentümliche Srih-Srih-Ruf der Mauersegler füllte. Die Dächer der Stadt sind durchsaniert, Ritzen und Spalten mit Epoxi verschmiert, Mauerseglers Kinderstube zubetoniert.

Kurzum folgende Botschaft für apus apus-Freunde: Ich möchte zwei neue Mauersegler-Nistkistkästen in die Hameln Altstadt verschenken.

Möglichst anzubringen 6m über Grund, am besten im Bereich der Dachtraufe oder am hohen Balkon, möglichst nach Osten oder Süden und in einem Bereich, in dem früher der Segler bereits brütete oder brütet. Denn er liebt Gesellschaft seiner Art. 2 x Mauersegler-Eigentumswohnung für umsonst und draußen unter Hameln-783939. Srih-Srih!<cite></cite>

24. Februar 2011

Schöpfung war gestern, heute zählt "Wertschöpfung"

Der Lenz liegt in der Luft! Egal wo man dieser Tage vor die Türe tritt, weiten bestialische Ammoniak-Wolken den Geruchsgang bis in die Weiten des Kleinhirns. Der März naht und der Agrarwirt spannt seinen Trecker an, um tausendliterweise zarte Keime mit brauner Brühe zu begrüßen, die noch die letzte verschnupfte Nase freimachen.

Noch der flinkeste Feldhase kriegt momentan sein Deo ab, Haken schlagen hilft nicht. Unser aller Heißhunger auf Wiener, Hamburger und Nürnberger Rostbratwürstchen wird der umliegenden Natur derzeit aufs Haupt und ins Grundwasser geschüttet. Folglich duftet es im Weserbergland zum blauen Himmel. Tausende geschundene Kreaturen legen hier nun ihre Ausscheidungen über liebliches Land, aber nicht freiwillig. Nährgut aus fernen Ländern legt sich schwer und aromatisch in die Thäler des Weserberglands. Egal? Scheißegal? Hauptsache satt? Fragt man dann beim Agrarwirt auf dem Hamelner Wochenmarkt nach,trifft man nur auf Heilige: "Nöh, wir mästen, düngen und spritzen nicht! Unsere Mettwurst hängt uns Herrgott-Vater nachts in den Rauch". Somit haben sich Herrscharen von heimlichen Tierwirten ganzjährig ins Dunkel Ihrer Blechschachteln mitsamt der Kreatur verzogen und haben nur derzeit Auslauf. Eine große, lecke Gülle-Kanne hinter sich herziehend. In den sich ausweitenden Güllesee werden dann neue Keime verbracht. Denn auch die runde Blechschachtel mit Gummihut am Dorfrand giert es nach Atzung. Hauptsache, der Euro rollt und hilft den 600-PS Jaucheschlepper, die Photovoltaikanlage auf dem 5000-Seelen Putenstall und die Mais-Gärschüsseln am Wegesrand abzubezahlen. Schöpfung war gestern, heute zählt "Wertschöpfung". Die hat überall den gleichen Geruch und stinkt zum Himmel.<cite></cite>

14. Februar 2011

bezingetriebene Droschke und ein genverändernder Virus...

Und noch so'n Jubiläum, bei dem einem gar nicht so nach Jubeln ist. Calle Benz hat's gebastelt, vor erst 125Jahren. Das Ding überhaupt, die benzingetriebene Droschke oder hat er vielmehr einen genverändernden Virus geschaffen, der antibiotikaresistent die ganze Welt erobert hat? Per Zeitmachine in unsere Gegenwart versetzt, müsste man Calle vor sich selber schützen: nur drei Stunden auf der A1 unterwegs, müssten Suizidgedanken in ihm keimen. Er würde nur auf einen kleinen Ausschnitt blicken, den sein Virus komplett befallen hat und sein Erbgut der Krönung der Schöpfung eingepflanzt hat. In nur 125 Jahren hat er den ganzen Erdball umgekrempelt und instrumentalisiert. Der Virus hat ein Aderwerk geschaffen, das mit seinen Metastasen mittlerweile noch den letzten Winkel der Erde reicht. Im Angesicht seines Wirkens wäre Calle heute mental in Nöten: vernebelte er auf Probefahrt noch Obstbaumalleen und knatterte Hühner beiseite, der Dämon, den er losgelassen, säße heute auf seiner Brust. Posttraumales Belastungsyndrom, manische Depression, burn out? Aber Calle sei getröstet - hättest Du die Büchse der Pandorra nicht geöffnet, hät's ein Anderer getan. Und dieser würde nun auf die Hälfte der Menschheit blicken, die eigentlich ziellos von A nach D hastet, während der Rest von A nach C unterwegs ist(Zielstrecke ADAC) und in seiner Ziellosigkeit jeden Punkt der Erde, ob F,D oder X(nein,nicht P) sinnlos verbindet. Aber Calle, du hast uns auch beglückt. Ohne dich wäre uns Rimini wurscht,gäb's nur Pferde- aber keine Kfz.-Steuer. Gletscher wären Gletscher und Australien pfurztrocken. Kinder auf dem Schulweg dünn wie Lakritzstangen, Mutti's SUV-los, Vatis außer Einem komplett interessenlos. Ach, wär das ein Trübsal.<cite></cite>

30. Januar 2011

zwei Zentnern Mäuseköttel wurden gegen einen Mineralwoll-Auflage

Statistik spricht eine deutliche Sprache. Die Rechnungen der Stadtwerke auch. Mitte 2002 bezogen wir zu zweit das elterliche Haus. Baujahr 1972, energetisch etwa das Grottigste was die Zunft der Architekten jemals aufs Fundament gesetzt hat. Kein Wunder bei einem Heizölpreis damals von 3 Pfennig per Ltr.. Mit einem jährlichem Gasverbrauch von knapp 39000KWH für 100qm Wohnfläche sprachen auch die kalten Füße mit. Es mußte etwas passieren.Ein holzbefeuerter Kaminofen senkte den Verbrauch an fossilen Energien um rund ein Drittel, der Gesamtverbrauch mag gleichgeblieben sein, die Füße waren jedoch schon merklich wärmer. Mitte 2006 begann die Sanierungsphase:105qm Dachbodendämmung bestehend aus 0 bis 5cm Glaswollauflage und zwei Zentnern Mäuseköttel wurden gegen einen Mineralwoll-Auflage von 200-240mm Dicke getauscht, Panel-Decken gegen Gipskartondecken getauscht. Bei einem 30-Grad-Dach eine unglaubliche, kriechende Plackerei.2007 folgte der Austausch des Gaskessels gegen eine Gas-Brennwerttherme und einer Solarthermie-Anlage für die Brauchwasser-Erwärmung, Isolierung und Optimierung aller Warmwasserleitungen. Ein deutlicher Einschnitt in die Energiebilanz des Hauses: der Gas-Verbrauch konnte trotz der letzten, eisigen Winter glatt halbiert werden, von durchschnittlich 30.000KWH für den Vergleichszeitraum 2002-06 auf 14450Kwh von 2007-2010.Der Obolus für die Gaslieferung konnte nicht halbiert werden, da er allein von 2002 bis 2006 um 50% Prozent anstieg. Mit durchschnittlich 970 EUR per Jahr(07-10)konnte er mit 1230EUR (02-06)deutlich gesenkt werden und läge ohne erste Sanierungen heute bei 2500EUR jährlich.Zahlen sind doch toll, oder? Deshalb soll es 2011 auch weitergehen, neue Fenster und ein Styropor-Mantel für die Hälfte des Hauses. Leider werden Zahlen nicht von alleine schön: erstmal muss man ordentlich zahlen! Und noch leiderer, ohne 80%Prozent Eigenleistung(nicht zu verwechseln mit Schwarzarbeit) wäre die Halbierung der CO2-Last nicht bezahlbar gewesen, ein Lob an den klempnernden Schwager. Aber wer hat den schon? Mein Vorschlag an die Politik: Handwerkerleistungen in energetische Sanierungen sollte z.B.mindestens von der Märchensteuer befreit werden. Zum Teil ist dies mit der steuerlichen Absetzbarkeit von Handwerkerleistungen bei selbstgenutzten Wohnraum bereits möglich, aber wer weiß das schon? Für max. 6000EUR Handwerkerleistung per anno können gesamt 1260EUR direkt von der Steuerlast abgezogen werden. Genug der Zahlen.<cite></cite>

27. Januar 2011

Klimatechnisch eine Rutschpartie

Denkwürdig!? Nicht selten kommt man ins Grübeln. Z.B. über eine Eisvergnügen, das uns die Stadtwerke Hameln versprechen. Der Bürgergarten wird zum Eisgarten(vom 11.2-6.3.11). Wenn Väterchen Frost nicht mitspielt, muss Grohnde herhalten, einen Wintertraum wahrzumachen. Zerdengelte Uran-Atome mit 100.000-jähriger Strahlungskapazität für eine kurze, womöglich darüberhinaus knochenbrechende Schlitterpartie? Nun gut, Brot und Spiele gehören einfach zum menschlichen Erdenleben dazu, gänzlich in Sack und Asche zu darben und zu entsagen, passt nicht in den Werbe-Etat und den Öffentlichkeitsauftritt eines Energieversorgers. Ich oute mich: a: als überwiegend zufriedener Kunde der Stadtwerke Hameln, mit dem Hang diesjährig zum Naturstrom-Tarif zu wechseln, b: als Schlittschuhträger. Aufgewachsen in Rosenheim, nahe der Innauen und des Simssees gehörten Schlittschuhe winters zur Allgemeinbekleidung.Jung und Alt schlitterten auf Kufen oder dem Hosenboden dem Frühling entgegen, jedoch ganz ohne externen Kühlungsaufwand. Den besorgte das Väterchen zu Zeiten, der Klimawandel war gänzlich unbekannt . Und diesen Zeiten sollten wir wieder entgegengehen. Den Event-Agenturen und Werbemittel-Designern die kalte Nase zeigen und besagten Hosenbodenauf auf ganz natürlich gefrorene Wasserflächen setzen, mit geschärften Kufen durch renaturierte und winterlich erstarrte Weserauen Bahnen ziehen. Eisvergnügen im Bürgergarten?, klimatechnisch eine Rutschpartie.<cite></cite>

23. Januar 2011

Heimische Hölzer - bestens gerüstet

Heimisches Holz hat Zukunft! Als Tischler muß man ab und an auch eine Lanze brechen für den ältesten Werkstoff des Menschen: Holz ist wunderbar und zum Brennstoff degradiert oder als Volumina für Spanplatten einfach unterbewertet. Seit mindestens 6 Jahrzehnten fräst sich das europäische Tischlerhandwerk durch die tropischen und eurasischen Urwälder. Hatten deren Hölzer doch als Rahmen für den gläsernen Ausblick doch bestechliche Eigenschaften: Witterungs-Schädlings-und Formbeständigkeit. Aber auch heute werden Fenster in unseren Breiten vornehmlich mit Hölzern aus fernen, entlaubten und entwurzelten Bäumen hergestellt: Meranti( steht in vielen ehemaligen Ursprungsländern wie Malaysia und Indosien auf der Roten Liste der bedrohten Arten), Sibirische Lärche (bisweilen 600 Jahre alte Stämme aus Urwäldern finden vor der Säge keine Gnade, geschweige denn Wiederaufforstungsbemühungen) und Amerikanische Eichen stehen für das hülzerne Fenster seitens des Handels zur Wahl. Schluss damit! Heimische Hölzer wie Buche und Esche mausern sich, unter Sauerstoffentzug ausgekocht, zu wertbeständigen sogenannten Thermohölzern, die der Beanspruchung in unseren Breiten locker standhalten und ereichen die Widerstandsklassifikation 1 und sind wie ihre tropischen Verwandten zur Verarbeitung zu Fenstern, Fassadenverschalungen und als Terassenbildende Hölzer für den Allwettereinsatz bestens gerüstet. Infos unter http://www.thermoholz-deutschland.de  <cite></cite>

12. Januar 2011

Knüppel zwischen die Beine...

Willkommen Herr Demus. Als Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Weserbergland werden Sie schon gemerkt haben, an Ihrer neuen Wirkungsstätte weht ein rauher Wind, was jedoch massgeblichen Politikern und deren Verwaltern nicht Anlass bietet, der Windkraft in dieser Region die Aufmerksamkeit zu schenken, die ihr gebührt. Leider werden Sie sich daran gewöhnen müssen, bevor Sie überhaupt Zeit hatten, ihren Bürostuhl auf Körpergrösse zu schrauben, auf Mass gebracht zu werden. Sie werden sich daran gewöhnen müssen, daß Klimaschutz nicht nur heres Anliegen ist, sondern sich für die Seilschaften dieser Stadt ab der ersten Minute auszahlen muss -in Heller und Cent. Als Romantiker, der ein zartes, noch schattenloses Pflänzlein sieht, werden Sie hier von Eichen erschlagen. Hier bei uns, schubbert sich die Sau immer nur am dicksten Stamm, das zarte Pflänzlein am Stammesgrund interessiert kein Schwein. Der Pragmatiker und Praktiker sind zweifelsohne Sie, prophezeihen Sie doch dem Klimaschutz in unserer Region einen schweren, langen Weg."Knüppel zwischen die Beene" gibts hier von Anfang an, denn Windkraft geht in dieser Region in erster Linie in Sitzauflagen von Verwaltung und Politik ab, ganz ohne energetische Nutzung. Vorschusslorbeeren und Aufbruchsstimmung sind Tanderei: Blicken Sie über deren Mangel getrost darin und gehen Sie einfach an ihre wichtige Arbeit. Blicken Sie nicht rechts noch links - sondern geradeaus.

4. Januar 2011

Entenscheiß, statt verstromten Biomais

Erneuerbare Energien und Naturschutz gehen nicht zusammen? Manchmal muss man sich belehren lassen. Die Fauna in manniger Enten und Gänse-Gestalt labt sich am großen Mais-Hucken, den geschäftstüchtige Landwirte am Dorfrand von Hemeringen zwecks Verstromung aufgehäuft haben. Das führt zwangsläufig zur Stopfleber! Auch für den Betreiber der Anlage, der sich wahrscheinlich schon eine Flinte zugelegt hat und tag ein und aus dem gebratenem Federvieh zusagt. Hilft nur, Leber und Leben(zuzu) lassen. Was bleibt ist Entenscheiß, statt verstromten Biomais. Auch gut, wohl bekomms. Wenn ich nicht morgen wieder die Kamera liegenlasse, stell ich mal paar Bilder ein, vom federschlagenden Stelldichein.

30. Dezember 2010

persönliche Machen/Tuen/ Fertig-werden-Liste

Jahreswechsel, Zeit sich sich zu sammeln und gute Vorsätze fassen. Also listen, wofür man im scheidenden Jahr trotz bester Vorsätze wieder nicht die Lanze konsequent gebrochen hat. Die Tabakspfeife und den geliebten Hopfentee lassen wir außen vor im Kalten, das hat ja noch nie geklappt mit der Entsagung. Besinnen wir uns auf die einfacheren Elemente der Weltenrettung, hier meine ganz persönliche Listung: -dies wundervolle Rad'l druntem im Keller deutlich öfters seiner Bestimmung zuführen! -zum Naturstrom-Tarif der Stadtwerke wechseln! -e.on und der Atomkraft den Vertrag für die Energieversorgung der Werkstatt kündigen! -den Briefkasten sperren für zentnerweise Werbebotschaften! -endlich die neuen Fenster einbauen, sind ja schon fertig! -diesem Kaltod von Heimstatt einen Styropormantel überziehen, -die Lichtschalterallergie überwinden, -weniger Tiere aufessen. Als persönliche Machen/Tuen/ Fertig-werden-Liste reicht das nun, man sollte die Lanze nicht zu hoch hängen - für 2011 reicht's. Fast hätte ich's vergessen: Nett sein, zu allen Wesionären, auch den noch so skeptischen. Lasst uns an unserer gemeinsamen Zukunft basteln, Ende 2011 ziehen wir wieder Billianz. Uns Allen einen guten Rutsch in eine nachhaltigere Welt.

23. Dezember 2010

Schneemannfrei...

Eine Weihnachtsgeschichte: Klirrende Kälte ringsum, Schneeflocke um Schneeflocke türmt sich in den Himmel. Aber allerortens nicht ein Männlein zu sehen, mit kohlenbeknöpftem Wamst, ellenlanger Möhrennase unter Omas verbeultem Gänsebräter. Ein Wandel immerhin ist angekommen im Herz unser Gesellschaft, der demoskopische. Oma und Opa durcheilen die winterliche Landschaft auf weichen, pflichtigen Pneus, ihrer mittlerweile 50-jährigen Brut das neueste Händy anzugedeihen, die raren Enkel sammeln sich derweilen im ECE und singen freche Lieder gegen das Christkind. Kindheit ging mal anders. Aufgewachsen im südlichen Rosenheim, duchplügten wir dieser Jahreszeit tags die Inn-Auen auf schlittrigen Schuhen, ganz ohne SUV-Begleitung, saßen nächtens, versonnen auf Kerzenschein blickend, in Vati's selbstgebautem Iglu. Und unterm Weihnachtsbaum lag nicht die erwünschte Carrera-Bahn, sondern ein Schlafanzug und ein paar wollene Handschuhe. Und eine Schachtel "Mensch-ärger dich nicht", für alle. Verbuchen wir diese romantisierende Anwandlung mal unter einschleichender Demenz. Ein gesegnetes Fest, für alle!

 

15. Dezember 2010

Yes,-we cancun!

 

„Yes,-we cancun!“ No, we can't! Eine Weltgemeinschaft wartete vergebens auf ein Stück Einigkeit in Sachen Weltenrettung. Einig war man sich lediglich in der Uneinigkeit, eine gemeinsame Sprache zu finden, einen erträglichen Konsens auf geduldiges Papier zu bringen, das im mindesten die Kyotho-Protokolle fortschreibt. Bereits 1997 war man sich dort immerhin 5% einig. Um diese Menge sollte der jährliche Welt-CO2-Ausstoß bis 2012 gesenkt werden. Doch das Papier war den Kohlenstoff nicht wert, auf dem es geschrieben stand. Der Anklage des Vertragbruchs nun überdrüssig, vermeiden die Abgesandten der Weltgemeinschaft überhaupt ein Folgetraktat. Fressen den Dänen die Smoerebrods vom Kopf, hinterlassen aber nichts als eine leicht flüchtige Methanwolke, ungleich klimaschädlicher als das co2-Aquivalent. Lassen sich Tortillas und Bio-Maisfladen in Cancun schmecken, hinterlassen aber nichts anderes als Letzteres. Bremser No:1 mag sich allenfalls freiwillig reduzieren:“Sorry, we can't more.“. Der Japanes sieht sich nicht mal willens, magere Übereinkünfte fortzuschreiben:“Sorry, we kyotho no more.“ Unsereins röttget: „Wir werkeln aber merkeln nicht mehr.“ (Will meinen, der Chefin ist der Klimaschutz zugunsten der AKW-Laufzeitverlängeung aus dem Blouson gekippt). Unisono klopft man sich aber das Maismehl von den Schultern: „Next year in Durban, we will think urban“.

Sollten Sie sich über die magere Bilanz der UN-Klimaschutzverhandlungen in Cancun interessieren, hier ist Link:http://www.bund.net/index.php?id=5739&rid=f_31154&mid=482&aC=b6aecfdd&jumpurl=-1

6. Dezember 2010

Silberfischchen

ein neuer Beitrag in den wirklich lesenswerten Klimaschutzblog von Thomas Hülsen bei wesio.de:

"Blicken wir doch heute gemeinsam auf ein vergehendes Jahr zurück, das "Internationale Jahr der Biodiversität". Schwieriges Jahr und schwieriges Wort. Es ging schlicht um die Artenvielfalt. Vom ungeliebten Silberfischchen im Badezimmer bis zur Assel im Kellerfensterschacht. Zu kurz gegriffen? Nein, denn Natur-und Umweltschutz wird von der Mehrheit als eine sortierende Aufgabe begriffen: Der Müll unserer geliebten Konsumgesellschaft muss deutsch ordentlich richtig getrennt werden. Glas in die kugelbauchigen Schlunde, die am Wegesrand rumlungern. Blister und Co. in den gelben Sack (das hat jetzt nichts mit dem Nilolaus zu tun) und der gärende Kaffeefilter in die grün-gedeckelte Tonne. Zack, fertig ist der Umweltschutz.

Dieser hat jedoch eine weitere Facette, wird dann aber Naturschutz gerufen, wobei der Umweltschutz immer so erscheint, als wäre er vordergründig dem Arterhalt der biblischen Seuche Mensch verschrieben, der Naturschutz dagegen erhebt seine schützende Hand über dem Silberfischchen, das der Krone der Schöpfung um die Zehen wuselt. Natur ist also im "outback" unserer zivilen Welt angesiedelt. Sie ist putzig und drollig zuweil, so als abendfüllender Programmpunkt satelitenübermittelter Botschaften direkt auf unser Sofa aus Polystyrol mit Antifleck-Beschichtung. Nur drei Meter diese Mattscheibe vor unserem selbst gestalteten outback: Unsere Gärten, Hort des immergrünen Kirschlorbeers, gewürzt mit mediteranem Gestrüpp, eingetopft in irdenen Halbbrand oder im Freilandversuch bieten dem Silberfischen zwar Asyl, helfen der Artenvielfalt nur schwer auf die Sprünge. Oder wann haben Sie letzmalig einen Heuhüpfer auf Ihrem Rasen-Einerlei angetroffen? Wenn, dann war er wahrscheilich zweibeinig - böser, böser Rasenmäher!

Aber da sitzt ja noch die Drossel auf dem selbstgezimmerten Insektenhotel. Na bitte, allgegenwärtig und gerade aufsässig und penetrant vertreten - die Natur. Vor dem Gartentor gar überschäumender Wildwuchs in der Ackerflur: energetisch züngelnder Mais bis zum Horizont der Wesio-Region. Im Dickicht verborgen die eine oder andere Wildsau, sich labend am Kolben. Ein Bild verbundenderer Einheit mit der Natur, wie geschaffen über besagtem Sofa zu baumeln: rülpsende Sau im Bio-Gasfeld. Verklärende Naturliebe, wie dunnemals mit dem reihernden Hirsch. Den fahren wir dann über den Haufen auf der nächstbesten Umfahrungsstrasse, die unser Restpotential an Natur, das wir dem Silberfischen noch anbieten können, in tausend Teile teilt. Eins davon wird ein Ausgleichsreservat, vielleicht mit einem altmodischen Tümpel. Dann können wir im Frühjahr mit unseren blue-motion-Karossen über Krötenhack sanft dahingleiten. Doch zurück zum vergangenen Jahr der Biodiversität. Es hat uns reichlich Umfahrungszier beschehrt. An jedem Tümpel steht ein Schild, das uns über die Spezies aufklärt, die wir gerade überrollt haben, an jedem Acker erklärt sich, welche Spezies hier gerade untergepflügt wurde.

Und dem Silberfischchen, diesem Tor, ist das alles völlig schnuppe, wie uns."

2. Dezember 2010

Eckdiscounter

"Wieder mal nehmen meine Alltags-Beobachtungen ihren Ausgangspunkt beim Discounter um die Ecke, dem mit dem schiefen i. Eine äußerst kommunikativ aufgelegte, ältere Dame, wahrscheinlich meines Alters, jedoch in einem deutlich besseren Zustand, flüsterte mir verheißungsvoll ins Ohr: "Man muss doch gucken, wo es billiger ist." Dies war also die Losung des Tages. Madame machte intensiv, in ihr forschendes Spiel vertieft, Notizen ob der Preisgestaltung. Ich dagegen suchte nach Sinnesreizen, derer ich in diesem Kühlregal wie immer nicht habhaft werden konnte. Der 1,6kg schwere Broiler letzter Woche für 2,39 EUR lag mir noch leicht im Magen, hatte ich doch gerade erst 2,00 EUR für ein Bio-Bagett-Brötchen auf dem Wochenmarkt gelatzt. Verkehrte Welt! Da stimmt doch was nicht!? "50 Cent billiger als nebenan!" Triumphierend wedelte mir Madame mit einer prallen Blisterpackung vor dem Sehapperat herum. Leichte Beklemmung beschlich mich - ich suchte das Weite, warf die ganzen, bunten Verheißungen, nebst 1kg Stollen für 2,69 EUR ins nächstbeste Regal und stellte mich lediglich mit dem Nötigsten an der Kasse an: 4 Päckchen Feinschschnitt-Tabak zu je 3,50, inkl. persönlichem monetären Beitrag zur "inneren Sicherheit des Landes" und einem steuerlichen Obolus zur Unterstützung der "energie-intensiven Industrien" dieses meines, geliebten Landes. Nebst zwei Dosen Katzenfutters für den Fettsack, der mir ständig den Platz auf dem Sofa streitig macht. "30% gespart!" flüstert es an meinem Rücken, der sich eingereit in die Kassenschlange, merklich buckelte. Madame war fündig geworden: der Hefewürfel mit MHD-Makel statt 9 nur noch 6 EUR-Cent, der Reduktionsaufkleber doppelt so groß, wie das Produkt! Ich musste raus hier, an die kostenlose -6 Grad kalte, kostenlose Luft. Sind wir denn alle irre?"

Orginal lese alles unter: www.wesio.de/weblog/488/lanzen-brechen-f--r-den-klimaschutz--

5. Juni 2010

Tropenwaldgrillen

Herrlich, der Himmel strahlt in sattem Blau, die Stimmung leicht Rose. Zarte Stimmen zirpen ins rötlich sonnen-gereizte Ohr Verlockungen derber Natur : Grillen! Noch will man sich der Flüsterei versagen, landet doch immer die gleiche geschundene Kreatur auf heißem Rost und des weiteren im düst'ren menschlichen Verdauungstrakt. Doch der Lidl am Wegesrand hat sein Ohr schon an selbigen Trakt seiner Kundschaft gelegt und vorgesägt: Mannshohe Paletten vermeintlich nachwachsender Energieträger(die bereits unserem scheidenden Bundespräsidenten seinen Namen gaben) harren dem Zugriff auf die 2,5 kg-Tüte. Unter Verdunkelung besagtem satten Blaus läßt sich das CO2-Schüttgut unter Zuhilfenahme einiger abgängiger Spiegelfahnen oder Seitenfensterflaggen zweckentfremdend vortrefflich in Brand setzen und so 11 Paar enthaarter Waden zu vorsommerlicher Bräune zu verhelfen. Speichelgeifernd und um Vergebung sabbernd verfolgt das verräucherte Augenpaar den Garungsprozess und streift die Kohlentüte: PRODUKT OF PARAGUAY: Schockschwerenot! Hier qualmt fleischgewordenes südamerikanisches Soja mittels den verkohlten Resten tropischer Regenwälder zwecks Labung gänzlich globalisierter nordteutscher Torfköpfe bzw. uns als Anliegern der Schweinezuchtanlagen in der Nachbarschaft. Nun wird's richtig brenzlig oder auch Lidl-ig, wie Wikipedia offenbart: "Die Situation des Waldes in Paraguay gilt als unvermindert kritisch. Bei einer Waldzerstörung von 400.000 ha jährlich hat die Waldfläche laut Landwirtschaftsministerium innerhalb von nur 50 Jahren um mehr als 65% abgenommen. Es gibt praktisch keine unberührten Waldflächen mehr, da auch in Nationalparks illegal abgeholzt wird. Nur 20.000 ha des Naturwaldes werden nach forstlichen Kriterien bewirtschaftet. Dazu gesellen sich noch 43.000 ha Schnellwuchsplantagen, auf denen Neophyten, wie Kiefer, Eukalyptus und Teak hochgezogen werden. Der Export von Soja als Vorprodukt, nicht nur zu Speiseöl und Mastfutter, sondern auch zu Biokraftstoff spielt eine überaus schnell wachsende Rolle, so dass es inzwischen zu schweren Konflikten zwischen Großgrundbesitzern, die Soja anbauen auf der einen Seite und der übrigen Bauernbevölkerung kommt. Dabei wurden bis 2007 rund 100.000 Bauern und indigene Gruppen gegen ihren Widerstand umgesiedelt. Zugleich wurden die Waldbestände drastisch reduziert, und, da es sich nicht um Nahrungsmittelproduktion handelt, der Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln stark erhöht." Da wird aus appetitlich ganz wi-lidelich. Die Hand, die zur Tüte griff, kriegt kaum noch Gabel/Lanze geschweige Fähnchen hoch. Traurig, aber LIDL, oder? (Tip für Ignoranten: 2,5 kg Tropenwald (grillt fantastisch) aus Paraguay nur 2,29 EUR! Aktuelles Angebot an jeder deutschen Ecke!

1. Dezember 2009

Missionierensüberdruss

Des "Missionierens" leicht überdrüssig, es mag wohl an der dunklen Jahreszeit liegen, muss ich doch die deutliche Zunahme der wohlmeinenden Heimleuchtung konsternieren. Wattschwach glimmt es aus mancherlei Fenster sanft auf' Trattoir. Hirschen, Engel und ähnliches Getier durchreiten den Gardinensaum. Doch die Summe macht's. All dies gleißende Geschmeide läßt Grohnde Vollast laufen und e-on ein Halleluja anstimmen. Die Vernunft, wo auch immer sie sich zu dieser Jahreszeit versteckt hält, plädiert für rabenschwarze Nächte, doch die Seele neigt zu lichtem Schein. Und der soll man ja besser nicht auf dem Stecker rumtrampeln. Deshalb sei abschließend eine Illuminationsform genannt, die mein persönliches Gefallen erleuchten konnte: Nachbars, gleich vis a vis, stellen bei erwartetem Besuch eine schlichte, brennende Kerze im 1m-hohen Gelände-Ständer in die dunkle Nacht. Hat was, nett! Ganz ohne radioaktive Entsorgungsnöte.

11. Oktober 2009

PET

Freitag im Penny-Markt habe ich meine Brille für's Kleingedruckte aufgesetzt. Das Mineralwasser im PET-Jacket kommt ganz vornühm aus den italienischen Alpen. Wasser!!! Doch der Wahn beginnt am Ölturm in der Wüste Goby. Biblischen Ursprungs wird der Grundstoff für die Umverpackung geschöpft, zur BASF gekachelt und zu Plasten destilliert. Geht dann wahrscheinlich nach Kirgisistan, um dort preiswert(nach unseren kranken Wertschöpfungs-Methoden) einen Hohlkörper aufzublasen, der dann sich auf seinen langen Weg in die italienischen Alpen erhebt. Dort wird das Wirtschaftsgut mit Wasser verfüllt und in unsere durstigen und verdörrten Breiten verbracht. Hekto-Liter-weise greift nun der deutsche Konsument nach dem klaren Gold und berappt 39 Cent per 1,5 Liter. Hat er nun den Alpentrunk ausgesoffen, macht er sich erst richtig zum Deppen: Steht stundenlang vor'm PET-Flaschen- Schredder um die Umverpackung auf die Reise zu einem zweiten Leben zu schicken. Der zersemmelte Plaste-Kram geht dann mit Tiefgang über die Weltmeere zur Werkbank der modernen Konsumgesellschaft. Der verschwitzte Chine's schmilzt nun ganz schlitzäugig den Plaste- Schrott auf und bastelt uns daraus hübsche PET-Jackets, die wiederum im Pennymarkt um die deutsche Ecke landen. Dort kauft der wassertrunkene Simpel sein Schreddergut wieder auf, verbringt seinen dürstenden Laib in eine aufgeplusterte Wasserflasche und steht nun wohlfeil umverpackt , sich wieder die Beine in den Wasserbauch - vor einem Wasserflaschen-Schreddomat. Verückt oder? Dabei kann man Durst doch ganz einfach und ganz regional löschen: Erstklassiges Wasser kommt ganz ohne Umverpackung aus den Leitungen der Stadtwerke Hameln. Und wen es nun nach Mineralwasser dürstet, der findet in den regionalen Quellen von Bad Pyrmont oder dem Exterthal, abgefüllt in Glas-Mehrwegflaschen, einen klimaschonenden Ausweg aus seinem Durst. Kleiden muss man sich aber dann in einen angenehmen Wollpullover. Aber wo kommt nun dieser her? Die Erkenntnis dessen übersteigt nun selbst meinen Wasserkopf. Prost!

5. Oktober 2009

Briefkastenfüller

Da gibt es zwei Brüder, die nie meiern und doch jede Menge Rahm abschöpfen. Gänzlich der Milchverarbeitung entsagt, widmen Sie sich leidenschaftlich der Aufgabe, unsere Biefkästen zu füllen. Mit den wohlfeil und appetitlich hergerichteten drucktechnischen Wiedergaben sämtlicher Verlockungen unserer kunterbunten Konsumwelt. Als Botschafter des guten Geschmacks vermögen Sie, uns Verbrauchern, bei Verköstigung mit schalem redaktionellem Beiwerk, jedes noch so verlockende Angebot des Handels schmackhaft zu machen. Mit nur einer mittelschweren Ausgabe einer kreisweit verteilten Schmonzette, werden die Briefkästen des Landkreises mit 33 Tonnen beglückender Darstellungen von Schweine-Hackepeter im Sonderanbot zu 2,49 per Kilo, klimaschutzaktivem Familien-Shampoo im Dreier-Pack und jeder Menge Meierei-Produkte zum Magermilch- und Jubel-Preis offeriert. 99,3Prozent der Empfänger werfen die Rabbatt-Post sogleich in die blau-gedeckelte Tonne. 0,7 Prozent geben sich ganz den Verlockungen hin und studieren bei anhaltendem Speichelfluss das gesamte Loblied auf unsere Produkt-Vielfalt. Während Erstere immerhin den orangen Jungs von der Abfuhr die Job's garantierten, stärken oder auch schwächen Letztere nur schwer zu generierende Gewinne im Rabatt-Schlacht-Getümmel. Die Masse macht's. Aber nicht richtig. Wir, die tumpe papierverschlingende Masse sollten den Absendern der bunten Kost deutlich machen, das unsere Briefkästen einzig der Bestimmung harren, nette Grußpostkarten und glühende Liebesbriefe aufzunehmen. Die rein druchtechnischen Verlockungen eines Schweine-Rollbratens zum Vorzugspreis, läßt uns am Frühstückstisch diese Erwartung an unseren Briefkasten nicht vergessen. Was wäre unsere Welt außer Rand und Band, wären wir bemüssigt, unsere 100-Liter Altpapier-Tonnen einzig mit Liebesbriefen zu füllen. Glückliche Briefträger der guten Botschaft allerortens - befreit von der Mühsaal, allwöchentlich 2 x 33 Tonnen Schweineschnitzel-Druckwerk in den Briefschlitz zu befördern. Rückenentlastete städische Tonnen-Jongleure, denen fürderhin Rossenwasser aus dem Entsorgungspool entgegenduftet. Es wäre eine bessere Welt -klimatechnisch allemal. (Zugegeben -Wesio müsste dann auch eine andere Finanzierungsgrundlage erhalten.Vielleicht finanziert durch einen Rosenwasser-Destillateur. Aber da fängt das ganze Dilemma wieder von vorne an.Die Zeiten waren noch nie so dufte wie heute.)

21. September 2009

Wahlkontrahenten

Nun wirds langsam brenzlig. Nur noch eine Woche bis zur Wahl. Glauben wir dem Medienrummel, entscheidet diese über das große Ganze. Wird sich diese Welt noch weiterdrehen, auch wenn man sich bei der Qual der Wahl verkreutzelt hat? Sie wird! Selbst das Titelbild des Spiegels just heute zeigt illustern: ganz nach Blickwinkel sitzt halt irgendwer im Thron, das Umfeld verändert sich nicht. So oder so. Ganz regional hat wohl eine Veranstaltung des BUND ähnliches zu Tage befördert: Die Wahlkontrahenten gaben sich ein Stell-dich -unter. Nun war ich verhindert, doch, ich soll nichts verpasst haben - denn politische Blässe einte alle Podianten (sagt man). Am Blassesten der Kommidiant der CDU, trotz 3-Tage Bart, was auf eine gewisse Wasserscheue, bzw. energetische Zurückhaltung schließen läßt. Aber wozu dann das Bekenntnis zur kernspaltenden Energie, wenn man eh kein warmes Rasierwasser braucht? Ebenso schlecht rasiert der grüne Gegenpart. Der Mann verspricht mit jeder Menge Testosteron an den Start zu gehen, irgendwie passt er aber nicht in den Anzug. Dopingverdacht? Völlig glattrasiert - Lömo.Die Ortsumgehungen, die sie uns verspricht, will sie ja auch nicht selber ausheben, sondern delegiert die Ausführung an schweißnasse Bartträger, die die Natur mittels schwerem Gerät und Drei-Tagebart unter die Baggerschaufel nehmen. Nach Schichtende grillt Lömo den Mannen eine Benefiz-Bratwurst. Ganz blass, gelblich blass soll sich die FDP-Frontfrau gegeben haben - Wirtschaftsnähe war schon immer leberschädigend. Ach, ich sollte Politiker werden: Nicht dabei gewesen - keine Ahnung von nichts und doch um das Ende salbadernd. Das wird gut wie immer. Dieser Eintrag wird wie immer vergebend unter Satire verbucht.

11. September 2009

Plastik-Krempel

Öffnen Sie auch öfters ihren Kühlschrank und sehnen sich angesichts des ganzen Plastik-Krempels in der Auslage an vergangene Tage zurück, als man mit einem ausgewaschenem Wax-Papier und einer muffigen Jutetüte zum Wochenmarkt zog, um in besagtem co2-neutralem Behältniss 3 Scheiben Edamer ins eigene Nest zu befördern? Die Zeiten sind vorbei, die Jute-Tute hat der gelbe Sack ersetzt. Die moderne Discount-Gesellschaft kommt in Mineralöl-schweren Blisterpackungen daher, die sich meterhoch in den Großraum- Frigeratoren stapeln und eine gemeinsame Ecke eint: die Aufreißecke. Meist rechts unten nach oben links zu betätigen. Soweit die Theorie. Der Inhalt der Blisterpackungen läßt sich in der Regel nur mit akrobatischen Übungen entkleiden - oft hilft nur der brutale Griff zum Schlachte-Messer. Nur so kommt man an den kurzlebigen Inhalt ran, der in seiner Wertigkeit nach Verköstigung meist die Verpackung adelt oder derselben zumindestens ähnelt. Doch, täglich durch den Briefschlitz verabreichte Hochglanz-Broschüren lassen uns glauben, es ginge um den Inhalt, der uns ganz selbstlos kredenzt werden soll. In Wahrheit werden uns in der Blechschachtel um die Ecke Verpackungen und grüne Punkte verkauft - der Inhalt ist schnöder Beipack, der uns bei bester Laune halten soll. Verweigern Sie doch bei ihrem nächsten Einkauf den pappigen Inhalt und tragen Sie nur die energetisch ungleich wertvolleren Umverpackungen zu Kasse - in einem gelben Sack als Einkaufskorb- und hamstern die Werte im Keller für Ihre Enkel.

4. September 2009

Soltec

Sand(ers)kasten Soltec. Ist diese Fachmesse im Zentrum unser Stadt eine Spielwiese für Visionäre oder ein Sandkiste für Partei-Lobbyisten, die mit den immer gleichen Förmchen altbackene Kuchen backen? Rollen wir doch mal die Buddelkiste von vorne auf. Herr Timpe, der Veranstalter, ist kein Überzeugungstäter, sondern schlicht Geschäftsmann. Würde eine Fachmesse für Würstelbraterei ein größeres Publikum an die Stände locken, hätte Hameln einen anderen Ruf zu verteidigen: die nördlichste Wurstel-Bude jenseits des Weißwurst-Äquators. Der Co-Veranstalter der Messe, unsere Stadt, verfestigt durch Ihre Abgesandten zum Eröffnungslaudatio mit ihren rausgeputzten und fein krawattierten Ratsherren, daß ihr eine Fachmesse in Sachen "Kulinarisches" deutlich angenehmer wäre: als Zuhörer und Nicht-Mitesser der Eröffnungsreden 07 und 08 wurde mir augenscheinlich, wie geschwächt und ausgezehrt unsere Volksvertreter dem abschließenden Büffet entgegenfieberten. Sanken die Augenlider wärend der schönen Reden gen Tischdecke, erwachten doch alle Geister zu frischem Tatendrang, als es galt, den stolzen Wanst mit Putenschnittchen auf Mayonese-Schaum zu füllen. Dieses Jahr(ohne mein Beisein)war sicher alles anders. Dank Anwesenheit landespolitischer Prominenz in Form einer Sanduhr, die, Kraft seines Amtes, den Umwelt-und Naturschutz in Niedersachsen auszählt, wurde sicherlich zu schönem verbalen Blendwerk Runkelrübeneintopf kredenzt. Diese Runkel haben immerhin kein "Fell", daß man ihnen über die Rübe ziehen kann. Und als Vorspeise spuckendes und gelb-liberales Geseibere eines ausgemachten Umwelt-Ignoranten, dem ein geistiger Rolator am Hacken besser stehen würde, als öffentliche Ämter. Das mag den Festgenossen doch rübenschwer im Magen gelegen haben, oder haben sie's wie immer ausgesessen? Letzendlich sind sicher wieder alle satt geworden, die hübschen Zelte der Gartenparty eingerollt und man macht weiter wie zuvor. Wartet weiter mit leerem Magen auf zeltbahnbrechendes Engagement in Sachen Klimaschutz in der nördlichesten Wurstelbraterei jenseits der Sonne.

22. September 2009

Fensterholz

Da wir nun schon mal beim Thema Fenster sind: Fragen Sie den Tischler ihres Vertrauens mal danach, welche Holzsorte er für ihre neuen Fenster preferiert? Jetzt wird's richtig schwierig! Die Tropenhölzer sind natürlich "out". Mahagoni und Co. waren zugegeben hervorragende Fensterbauhölzer, aber für einen hohen Preis - die Tropenwälder der Erde sind gefallen , um unsere Baulöcher zu schließen. Sollen diese nun nach 30 Jahren ersetzt werden, schlägt ihr Tischler womöglich in die gleiche Kerbe und schägt Meranti vor. Oder sibirische Lärche. Finger weg ! Russland liefert seine Lärche im Totalbrachschlag, überwiegend aus Urwaldbeständen, die kaum einen Menschen vor ihrem Fall gesehen haben(Ohne jede Aufforstung). Hölzer aus asiatischem und afrikanischem Raum kommen nicht besser daher -90 % aller weltweit gehandelten Hölzer stammen aus illegalem und korruptem Holzeinschlag. Verlangen Sie Holzfenster aus europäischen Hölzern, bzw. amerikanischer Eiche - alles andere ist nicht vertretbar. Dann doch lieber transparente Baulelemente aus Kunststoff. So werden mineralische Kohlenstoffe werthaltig gebunden und sind sogar recyclingfähig.Soll dann noch einen Terasse vor der Balkontür angelegt werden, ist der Verbraucher schon wieder in der Bredülje: Allerortens werden Bankirai- Dielen oder Terassenbeläge aus sibirischer Lärche zum Dumpingpreis angeboten: ein zu hoher Preis! Für nur 10qm europäische Sonnenterasse im Schein des Klimawandels gehen in Asien 1 Hektar Regenwald für immer verloren. Und auf ihrer neuen Terasse wird's dafür umso heißer. Oder gehören Sie zu den Sympatisanten des Klimawandels und bevorzugen ein mediterranes Klima in Norddeutschland? Spätestens, wenn in Ihrem Kirschlorbeer-und Koniferenhain zehn Afrikaner und 5 Italiener sich lauthals überbieten, ihre Bankirai-Terasse für eine Mahlzeit zu schmirgeln, werden sich die Gemüter erhitzen. Aber dann ist es bereits zu spät. Also lassen Sie ihre Terasse naturbelassen ohne Holzeinsatz - das gehört in den Wald an seinem Ursprungsort! Ihre ollen schäbbigen Betonplatten?- die tun's noch gut für den Rest ihres Lebens - garantiert, danke.

17. August 2009

Bautischlereihandwerker

Warum propagiert ein Tischler den Einbau neuer Fenster, bewirbt aber nicht gleichzeitig seine eigene Kompetenz auf diesem Gebiet? Der Grund ist mehrschichtig wie ein modernes Isolierglas: Erstmal bin ich kein Bau-sondern Möbeltischler, obwohl ich für gute Kunden auch dieses Feld bestelle, aber im breiten Markt nicht mitschwimmen mag. Die Bautischlerei hat in den letzten Jahrzehnten, ähnlich dem Bäckerei-Wesen einschneidende Marktanpassungsprozesse mitgemacht. Der Markt hat sich zugunsten der Großen verschoben. Nicht mehr der Ortstischler und der kleinen Krauter um die Ecke fertigt und liefert transparente Bauelemente sondern der Händler , der industriell gefertigte Fenster berät, verkauft und montiert. Der ist kein richtiger Handwerker mehr, sondern ist der verlängerte Montagearm der industriellen Massenfertigung. Wenige Familienbetriebe stemmen sich wacker gegen die Großanbieter, unter dem hohen Preis der Selbstausbeutung. Der Kunde verlangt aber nach mehr als nur Fenstern. Er betritt am liebsten nur Ausstellungsräume mit mindestens 300 qm , fußbodenbeheizt, mit 60 Aussuch-Muster-Türen und Fenstern, Kinderspielecke und alle 2 Wochen kostenlose Bratwurst mit Kinderhüpfburg. All dies kann der Tischler um die Ecke nicht leisten! Mit ähnlichen Problemen haben auch andere Branchen zu kämpfen: Brot , oder sowas Ähnliches, kauft man in der Aufbackbude im Penny-Markt, sein Fahrrad vertraut man nicht mehr dem Schrauber um die Ecke an -sondern kauft gleich ein Neues beim Platzhirsch mit der Tausend-Fach-Modellvielfalt unter einem 1000qm-Dach einer seelenlosen Blechschachtel am Stadtrand. Bei Waschmaschinen sieht man rot und vergisst den Strippenzieher und seinen kleinen Laden am Ende der Strasse. Doch zurück zum transparenten Bauelement. Seit jeher bereiten Tischler ihren Konkurenten Magengeschwüre und fühlen sich berufen ihre Leistungen unter Gestehungskosten feilzubieten. Ich bin oft davon überzeugt: Tischler sind gute Handwerker aber betriebswirtschaftlich absolute Deppen (bayrisch für Doofmännner oder derb Vollidioten). Keine Branche hat ein höheres Konkursrisiko und wird nicht umsonst von den Banken als nicht kreditwürdige Risikobranche eingestuft. Wer heute Fenster produzieren will, muss er erstmal 2 Millionen in modernste Technik und die nötige Gebäudehülle investieren, 6 Mann und 7 Kleintransporter vorhalten, bis Ende Herbst für die festen Kosten schleppen und wenn er ein gutes Jahr hat, verdient er ab Oktober was. Zwischenzeitlich hat er wöchentlich durchschnittlich 12 Bauten vermessen, 12 Angebote errechnet und erstellt, um bestenfalls einen Auftrag zu generieren. Man stelle sich nur vor, eine fleißige Bäckerin müsste für jedes Gersterbrot noch ein Aufmaß und ein individuelles, schriftliches Angebot erstellen. Das Mädchen käme garnicht mehr ins Bett und würde glatt vor Erschöpfung über dem rohen Sauerteig einschlummern. Die wenigsten Fensterkäufer wissen, das der Tischler des Vertrauens seine Lieferungen garnicht selbst produziert, sondern aus einer Holzbude in Tschechien bezieht (2,39 Euro Stundenlohn). Das nennt man dann Globalisierung. Ich jedenfalls zolle all meinen Kollegen höchsten Respekt, die ihre komprimierten Bandscheiben morgens aus den Federn heben und sich einem gnadenlosen Kampf stellen - der energetischen Gebäudesanierung in einem bitterböse - rauhem Markt. Und dessen Spielregeln diktiert der Kunde. Die energetische Sanierung unserer Heimstätten ist überfällig, aber vergessen Sie bitte ihren Tischler um die Ecke nicht. Auch wenn der keine Kraft mehr hat, ihnen zusätzlich eine Bratwurst auf den Grill zu legen. Kostenlose Beratung in Sachen energetischer Gebäudesanierung gibt es übrigens direkt vom Autor dieses Blogs unter der Telefonnummer 05158/990099. Und Bauelemente, wie wohlfeile Möbel "Made im Landkreis Hameln-Pyrmont" auch. Und jeder Kunde, der sich auf diesen Blog beruft, erhält - nein - keine Bratwurst, sondern einen 2-Pfund -Laib des besten Gersterbrotes, das man in Niedersachsen erwerben kann: von der Landbäckerei Deiterding in Hemeringen, frisch gebacken! Das ist es mir wert.

15. August 2009

GENÜGSAMKEIT

GENÜGSAMKEIT,.... Lehnen sich Sie sich doch mal zurück, legen Sie ihre Füße auf den Tisch - sofern keiner zuguckt und Sie es überhaupt wünschen und lassen Sie dieses wunderbare (urdeutsche) Wort durch ihren Gehirnkasten rollen. Sprechen Sie es langsam und genüßlich aus und schwören Sie sich auf die Bedeutung ein. Progressive Wirtschaftswissenschaftler haben es bereits vor Ihnen getan und diese Tugend als ein Heilmittel in Sachen Klimaerwärmung, erkannt. Uns satten Erdenbürgern der Industrienationen wird dringend angeraten, unseren selbstverständlichen Konsum an schlichtweg allen Resourcen dieser Erde, deutlich zu minimieren und uns gleichwohl umso wohler zu fühlen. "Weniger haben - Gut leben" ist die Maxime eines Umweltschutzverbandes, dem viel Erkenntnis für eine glückliche Zukunft auf dem schönsten Planeten unserer Milchstrasse, zugrundeliegt. Doch eine andere. profanere Lustbarkeit bestimmt unser tatsächliches Handeln : Die Verführungen der gemeinen Taiwanstrasse: Taiwanstrassen nennt verächtlich die Betriebswirtschaft jene Gänge in Baumärkten und Warenhäusern, die mit Waren, oder vielmehr Plunder, im einstelligen-Euro-Bereich den Konsumenten in rauschhafte Verzückung bringt. Lidl, Aldi und Co.schieben uns gleichwohl ihre Grabbeltische in den Weg zu gefüllten Schubladen und Kellern. Geplünderte, kurzlebige Schätze, die eigentlich unseren Kindeskindern noch gereichen sollten. Hier werden keine elementaren Bedürfnisse der Menschheit befriedigt, sondern das Wärmegleichgewicht unserer Mutter Natur in den Krieg geschickt - gegen ihren größten Widersacher. Dieser denkt und lenkt nun um - besinnt sich auf mehr Enthaltsamkeit - vielleicht auch in Sachen eigenen Nachwuchses. Den diesen giert es über kurz oder lang nach Kneifzangen, die nichts kneifen, Leuchten , die nichts lampen und Tand, den sie nicht bräuchten. All denen, die nichts von Genügsamkeit halten, sei folgendendes Sonderangebot von Aldi ans Portemomei gelegt: Ab 20.8. ist für nur 49,99 ein Refraktor-Teleskop in garantiert 100% chinesischer Plunderqualität zu erstehen - damit läßt sich sicherlich recht verschwommen ein neuer Planet ausmachen, den es fürderhin zu besiedeln und zu plündern gilt. Auf geht's.

9. August 2009

Ausflugstipp

Heute mal ein launiger Ausflugstip. Sind Sie gerade von Ihrer dritten Auszeit dieses Jahr in ferne Welten zurückgekehrt? Dann haben Sie sicher auch einen Zwischenstopp in Bangkok eingelegt - in Sachen E-Shopping. Für Unbedarfte sei bemerkt: E-Shopping bezeichnet die Möglichkeit, vor allem im asiatischen Raum ein Elektrogerät, nehmen wir mal an , einen Nasenhaar-Epilierer mit 16KW Ausgangsleistung, für umgerechnet 4,70 Euro zu erstehen, welcher bei uns mit 5,95 Euro zu Buche schlägt. Professionelle E-Shopper terminieren ihren Elektrobummel ans Ende des Auslandsaufenthalt. Verdammt anstrengend , kauft man einen 90-Zoll-Plasmabildschirm bereits bei Reiseantritt , der Karton wird bei 120%Luftfeuchtigkeit und 45 Grad im Schatten lästig, das vermeintliche Schnäppchen hängt schweißtreibend am Bein. Solcherlei Shopping-Tortouren verbieten sich in den Zeiten des Klimawandels komplett - liegt doch das E-shopping-Paradies gleich um die Ecke. In einem Park ohne Bänke und Bäume stapeln sich allwöchentlich nicht nur Gänseblümchen-Köpfe sondern jede Menge E-Schrott, deren Besitz sie noch vor wenigen Jahren in helles Verzücken versetzt hätte. Letztes Jahr stand mir der Sinn nach einem neuen CD-Player. Im Recycling Park Klein Hilligsfeld wurde ich rasch fündig. Drei Gerätschaften eignete ich flott meinem Kofferraum an. Zugegeben, 1 Gerät verursachte einen veritablen Zimmerbrand, der jedoch durch drei Löschzüge der Hamelner Feuerwehr professionell unter Kontrolle gebracht wurde. 2 Geräte entpuppten sich als wahre Kleinode der Hifi-Industrie und verrichten ihr zweites Leben zur vollsten Zufriedenheit, angeschlossen an einen ebenfalls recycelten, 4-Zentner schweren , Kenwood-Receiver, für den ich mir vor 30 Jahren sämliche Nasen an Schaufensterscheiben geplättet hätte. Für einen erfolgreichen Beutezug in Klein-Hiiligsfeld empfiehlt es sich, die Parkwächter milde zu stimmen: am besten, man lenkt sie durch ein Fachgespräch darüber ab, inwieweit sich gelbe Säcke für das Einfrieren von Schweineschnitzeln eignen. Im Schatten des Disputs lädt man dann erwählte Kleinodien des schnellebigen Elektronik-Marktes ein, nachdem man sich vorher seines Rasenmähers entledigt hat, dessen Sinn und Krach man schon ständig in Frage gestellt hat. Momentan besonders reich in Auswahl stehen hervorragende Fernseher klassischer Bauart, die auf der Anrichte noch richtig was hermachen und deutlich weniger Strom verbrauchen, als schmalbrüstige Flachbildschirme (hätte Heidi Dlum die Proportionen eines Flachbildschirmes -sie müsste sich einen ehrlichen Job suchen!). E-Shopping in Klein-Hilligsfeld ist jeden Freitag-Nachmittag und Samstag-Vormittag möglich, vorausgesetzt es regnet nicht (Brizzelgefahr !). Es ist kostenlos, CO2-neutral und macht deutlich mehr Spass, als beim roten Discounter. Blöde macht's auch nicht. PS.: Wer sich schon eines treuen Schätzchens endledigen möchte, sei gebeten: Gerät wasserdicht einpacken, Gebruicksanwiesung, Fernbedienung (!) beilegen und dranschreiben: Geht noch prima! Danke.

31. Juli 2009

Wärmeschutzverglasung

Lenken wir heute unseren geneigten Blick auf etwas überwiegend Durchsichtiges. Man kann reinschauen oder rausblicken, vorausgesetzt der Frühjahrsputz hatte Erfolg: Dem Fenster kommt in Sachen Klimaschutz eine wesentliche Rolle zu. Rückblickend im Jahr des Rattenfängerjubiläums hat es sich in den letzen 725 Jahren stark verändert: Um 1284 gab es maximal einen Holzladen, der bei widriger Witterung einen gewissen Minimalschutz gewährte - verglast waren lediglich die Kirchenfenster. Die ersten Glasscheiben waren Butzenscheiben: Der Glasbläser blies einen Hohlzylinder, ähnlich einer Flasche, dieser wurde aufgeschnitten und ausgewalzt und fertig war das erste Fensterglas - etwa so groß wie ein Schnupfentuch. Wahrscheinlich brauchte man dieses vor 725 Jahren genausowenig wie ein gläsernes Fenster, man tanzte sich warm mit dem Ratzenfänger. Heute sind Fenster High-Techprodukte, Taschentücher gibts im Hunderter-Pack und man sitzt am warmen Ofen. Damit dieser nicht verschwenderisch wirkt und die Klimaerwärmung nur im Wohnzimmer stattfindet, erlauben uns Wärmeschutzverglasungen warme Füße und Nasen: Jedoch, wie dem Ratzenfänger damals ist die Wärmeschutzverglasung vielen Zeitgenossen heute unbekannt: Sie ist die Weiterentwicklung der zwei-Scheiben Isolierverglasung, wobei die innenliegende Scheibe im Scheibenzwischenraum mit einer hauchfeinen Silberschicht bedampft wird, die abstrahlend Wärme ins Gebäudeinnere zurückwirft. Zusätzlich ist der Scheibenzwischenraum mit Edelgasen verfüllt, die ein schlechter Wärmeleiter sind. Moderne Wärmeschutzverglasungen sind unvergleichlich bessere Energiesparer als herkömmliche Isoliergläser, Hochwirksame Dichtungen an den Fensterflügeln hindern die Wärme zusätzlich, das Weite zu suchen. Und im Eizelfall macht es durchaus Sinn in Sachen Klimaschutz, gut erhaltene und dicht schließende Fenster mit Wärmeschutz-Gläsern nachzurüsten. Wem zudem noch Einscheibenfenster oder nur hölzerne Klappläden Schutz gewähren, der sollte nun überfällig den Tischler seines Vertrauens beauftragen, das Mittelalter aus der eigenen Heimstadt zu vertreiben. Sicher loggen sich nun viele Tischler und nicht nur Bäcker bei Wesio ein, um mit Ihren Produkten zu überzeugen .

29. Juli 2009

Grünschnittkragen

Heute mal Klimaschutz ganz regional: Dem Grünschnitt geht es heute an den Kragen. Der Durchnittssimpel mäht 2x wöchentlich sein Green und erhält darauf eine Tagesaufgabe: Bringt 6 kg Rasenmatsche, munter vermengt mit toten Insekten, die auf der Roten Liste stehen, zum Recyclingpark Hilligsfeld, um sich der gärenden Last zu entledigen. Er wendet erst mal 3 LITER 1:50 auf um 3cm hohe Gänseblümchen kalt zu köpfen, steigt in seinen 137 kw-schweren Boliden und verbringt besagte Biomasse in den Park ohne nennenswerten Baumbestand. Dort wird nun entsorgt - denn der Erdenbürger dieser Breiten hat kein Ziel, vom ordentlichen und leblosen Garten abgesehen.Gesamt opfert er der wöchentlichen Ordnungsliebe 6 Liter Mineralöl-Derivate und ist trotzdem keinen Schritt weitergekommen - der Feind wächst nach. Abends schreibt er dann Yoristeffi glühende Liebesbriefe, kehrt aber rasch zum automatisierten Tagesablauf zurück. Und dieser bedeutet zufordertst - Kampf gegen überbordende Natur, kurzweilige Beteiligung am Gemetzel und als Belohnung eine 3-Pfund-schweres Schnitzel. Dieses entspricht in seiner Höhe dem Horizont des durchschnittlichen Erdenbürgers. Er ist flach und reduziert und oft frag ich mich: Wissen diese ganzen Simpel eigentlich, in was für einer wundervollen Welt sie eigentlich leben und wie wundervoll sie bereits vor Erfindung des Grünschnitts war? Bitte erkennt euer Gastrecht in einer wundervollen Welt und bringt euren Rasenmäher zum Recyclingpark - und nicht den Grün... (Gruß vom Admin) ! Danke.

28. Juli 2009

korrektur-Abendbrotstischbirne

Bei nur 20% des Energiebedarfs und 80% Energie-EINSPARUNG muß es natürlich heissen. Meine 11Watt-ESB, entsprechend einer 60watt Glühbirne, beleuchtet seit drei Jahren den Abendbrotstisch und hat sich bereits dreimal amortisiert. Grohnde musste bereits dank dem hellen Birnchen auf Teillast heruntergefahren werden. Mit gedrosselter Ignoranz und mehr Engagement für die Erneuerbaren Energien, könnten wir die Energiekonzepte der 70-iger locker ins Museum schicken.

28. Juli 2009

Baumarkt

Da drammelt man durch den Baumarkt und wird unverhofft mit menschlicher Ignoranz und blanker Dummheit konfrontiert. Der Mensch sitzt auf einem Ast und sägt wie immer an ihm rum, nunmehr mittels einer 93 PS-starken Kettensäge: Alle Gänge stehen voll, mit Birnen. Nein, nicht den süßen, fleischlichen, sondern denen mit glühendem, 100 Watt verschlingendem Draht. Und der Mensch legt kurz besagte Säge beiseite, um sich wie immer die riesigen Taschen vollzustopfen, mit schnödem und überkommenden Blendwerk. Als ginge es darum, sich unwiderbringliche Kindheitserlebnisse und erste Liebeskontakte unter einer roten Birne für immer zu sichern, investiert er in leuchtendes Gefühl. Offentsichtlich ist dies Leuchtmittel bedeutend mehr als ein fossiles Leuchtmittel, das so gar nicht mehr in erwärmte Zeiten passen mag, doch alle Gemüter co2-Stark in Wallung bringt. Da wird gehamstert, als gäb es eh keinen Morgengrauen mehr. Doch Nostalgiker, laßt euch sagen, auch morgen noch scheint eine helle Sonne über eurem Abendbrots-Tisch. Nein, nicht der Abendstern wird euch den Weg zur geliebten Leberwurststulle erhellen, sondern eine Prinzessin unter den Leuchtmitteln - kurz und unprosaisch ESB genannt. Sie wird den Raum der EG fürderhin wahrhaft sparsam bei voller Leuchtkraft erhellen. Und das kann Sie mittlerweile sehr gut, allen Bedenkenträgern zu Trotz, die gerade Watt hamstern und an Innovation nicht teilhaben wollen. Ich selbst fand die Funzeln bis vor drei Jahren grausig, bis ich entgegen jeder Geizattacke in ein höherpreisiges Exemplar dieser Energiesparbirnen investierte und mit exelenter Leuchtkraft, angenehmer Lichtfarbe und bestechender Langlebigkeit belohnt wurde. Bisher hatte ich nur New-Age Birnen, Marke Tip, Made in Poland, in den Warenkorb gelegt und in die Fassung geschraubt. Und konnte zeitnah erleben, wie das Lichtlein sehr schnell verglühte und ein schlechtes Licht auf diesen neuen Sektor der Beleuchtungstechnik warf. Doch diese Birne ist schon lange aus den Kinderschuhen entwachsen und schafft Erleuchtung bei nur 80% des Energiebedarfs. Also kaufe ein Jeder die letzten 100 Watt Birnen überkommender Bauart und werfe sie dem Bau-Konsumtempel von außen an die hell erleuchteten Scheiben. Danach spreche man noch beim Geschäftsführer von Praktiker/Toom und Obi vor, poliere ihnen verbal die Birne und bitte um eine vereinte Gangart in Sachen Klimaschutz. Zeigt unnötigem Energieverbrauch zugunsten Vattenfall, e.on und Konsorten die grüne Birne und lasst jedes "Sonderangebot", wo es ist- auf dem Grabbeltisch der Vergänglichkeit.

23. Juli 2009

Verkehrsopfer

Nun lassen wir die Kirche mal im Dorf und reden nicht ständig Latein ( Lag da meist so zwischen 4 und sechs). Wir leisten uns kraft des Mineralöls einen Landschaftsverbrauch, der letzendlich in völlig überzogenen Bauwerken, wie der Ortsumgehung Wehrbergen endet und opfern dem Verkehr unsere entscheidende Lebensgrundlage- den Acker. Wenn wir nun meinen, jede Milchkanne muss mit einem monströsen Bauwerk umgangen werden, findet niemand mehr Einhalt noch Kanne. Dörfler generieren zwangsläufig Verkehr in die Städte und Arbeitsstätten, sind aber nicht bereit, diesen vor der eigenen Haustür zu dulden. Kein Solar-Paneel dieser Erde, kann die Verfehlungen wieder gutmachen, die maßloser Raubbau an Lebensgrundlage an den Dorfrand zementiert. Aber massgebliche Planer dieser vermessenen Asphaltschinderei haben langst die Zeichen der Zeit erkannt und haben umgesattelt: So sitzt Herr Wilde nicht mehr am Zeichentisch und plant Dorfrandeinfassungen, sondern hat sich gemausert zum Umweltdezernenten der Stadt Hameln. Die Provinz hat noch immer den Bock zum Gärtner gekührt. Soweit so gut...

21. Juli 2009

landschaftsverschlingend

Bestechende Rhetorik hat auf dieser Welt noch alles bewerkstelligt, was gut oder auch böse war. Umso wichtiger, diese Kunst dem Guten zu unterstellen. Allemal besser , als zu hoffnungslos überdimensionierten Umgehungsprojekten zu schweigen oder diese gut zureden. Die Ortsumgehung ist ein landschaftsveschlingendes Monstrum, das einer co2-lastigen Gesellschaft jedoch genau ins Gesicht geplant ist. Ich kann dem Aufruf zu mehr Bescheidenheit mit dem Umgang deutlich begrenzter Resourcen weit mehr Rechte einräumen, als eine verkehrsgeplagte Dorfgemeinschaft für sich wirklich und moralisch vertretbar beanspruchen mag. Diese steht allmorgendlich in Hameln im Stau und fordert die nächste Katastrophe - die Südumgehung, herauf. Ein jeder hat seine Last zu tragen - in Bescheidenheit! Ausgenommen, gegenüber seinem Vermieter: Diesem kann man eindeutig und unmissverständlich signalisieren: Lass uns gemeinsam etwas für den Klimaschutz tuen, wir wollen CO2-arm verbrauchen und fordern einen dementsprechende Warmwassererzeugung. Und wir sind bereit, uns an den Kosten zu beteiligen!

20. Juli 2009

finkaansehenstechnisch

Lösungen sind jedoch so vielfältig wie Kiesel am Weserstrand. Wäre zu fragen, inwieweit das hiesige Einschrauben einer Energiesparbirne einem schnödem Ablasshandel gleicht, wenn ich dagegen 5 x jährlich zu meiner Finka auf Malle fliege. Persönlich besitze ich jedoch nur viele Energiesparbirnen und die Finka fehlt in meiner Sammlung. Was mich ohne Zweifel nicht adelt, denn die Finka zählt deutlich mehr, rein ansehenstechnisch in einer verkehrten Welt. Klimatechnisch noble Ansinnen, wie die Verhinderung einer teuren Fuzo-Erneuerung, wie auch der Südumgehung adeln eine Tugend(Genügsamkeit), die in unseren selbstverliebten Zeiten eher rar gesät ist, allein schon weil uns bald vor lauter Umgehungsstrassen kein Grund mehr bleibt, profanes wie schlichte Gerste zu sähen und ein kräftigendes Gersterbrot zu ernten. Immerhin 1% der landwirtschaftlichen Nutzfläche gehen jährlich(!)für Bauvorhaben und Umgehungsstrategien unwiederbringlich verloren. Betrachten wir die Ortsumgehung Wehrbergen als Meilenstein der Beschleunigung regionaler Infrastruktur, kollidiert das vehement mit einer wünschenswerten Beschleunigung unserer Klimaschutz-Aktivitäten: Während der jahrelangen Bauzeit bestand ein Vertrag zwischen den Bauträgern und einer heimischen Mineralöl-Handelsgesellschaft: Jeden morgen um sechse mussten 5000 Liter Diesel angeliefert sein, die im Tagesverlauf zu einem unsäglichen Bauwerk und in nachhaltig wirkende CO2-Emissionen verwandelt wurden. Das Schicksal gibt sich ironisch, ausgerechnet eine ortsansässige Tankstelle steht nun vor der Insolvenz. Unser System, einer bei weitem überzogenen Inanspruchnahme der Resourcen dieser Welt im Verhältnis zu ihrer temporär-erträglichen Verfügbarkeit verbietet aktuell eine Menge: Finkas auf Malle in deutscher Hand, eine Fuzo- Erneuerung außer Rand und Band und eine Südumgehung allemal. Denn wer Strassen sät, wird Verkehr ernten. Verkehr im Sinne von verkehrt!

19. Juli 2009

Autoland

"Doch wo liegt "Autoland"? Überall, wohin uns unsere geliebte Blechschachtel bringt, drei-vier mal per Jahr an ferne Horizonte und 361 mal zum Lieblingsbäcker um die Ecke oder auf's Parkdeck einer Galerie ohne Bilder. Ertönt die Nationalhymne von Autoland, stehn wir stramm und brummen versonnen mit 137PS mit. Wir akzeptieren am Irschenberg alle zusammen dichte Nähe und jede Menge Stillstand, um die bayrische Landschaft als Abfallprodukt unserer eigentlichen Zielvorgabe, bewundern zu können. Rimini,Ischias und Greta sind eigentlich unser ganz individuelles Ziel, zusammen mit zehntausend anderen. Und wir bringen für unser ganz individuelles Recht auf Erfahrbarkeit sogar Gletscher zum Schmelzen. Diese regnen darauf brachial auf Bangla-Desh herab und ermöglichen uns, beim dritten Kurzurlaub des Jahres dort ausgiebig zu duschen und uns an der Rückständigkeit unseres Gastlandes in Sachen Kanalisation zu versichern. Leider konnte sich die Luftschiffahrt noch nicht dafür erwärmen, uns und unser Autoland mit seinen tonnenschweren Suff's an jeden Ort der Erde zu transferieren, auf das wir global alles mit unseren Freiheitssymbol breitnageln können. Nach CO2 -schwerer Tageskilometer-Leistung lesen wir dann unserer Brut abends aus Bilderbüchern vor, in denen Hase, Igel und Frosch die Sympatieträger sind, in einem vergangenen Paradies angesiedelt, das bei uns schon lange unter Alu-Felgen begraben liegt. Dabei wissen die Blagen nicht mal ,wie ein Frosch aussieht, wünschen sich aber einen Porsche-Cayenne zum Geburtstag. Âch waren das noch bescheidene Zeiten, als der Hamelner sich in einem Käfer aufmachte, seinen Jahresurlaub in Afferde zu verbringen. Und sich gegenseitig die Hände wärmte (Käfer heizten schlecht)und bereits damals unwissend einer deutlich wärmeren Zukunft entgegenfuhr. Nun wissen's wir und brummen weiter, mit heißer Birne aber ohne Zweifel."

18. Juni 2009

Warmwasserduscher

Gerade unter der Dusche hervorgekrabbelt und den Staub des Tagwerks bei wohliger Wärme in den Orkus gespült. Nahezu co2-frei - zwei simple Warmwasserkollektoren auf dem Dach machen's möglich. Von Vielen seit Jahrzehnten oder Jahren wie selbstverständlich genutzt, stößt jedoch eine ausgereifte und wartungsfreie Technik zur klimaschonenden Warmwasserbereitung bei der Vielzahl der Hamelner auf Skepsis und Ignoranz. Lediglich und schätzungsweise auf zwei Prozent der Hamelner Dächer(und Diese will Solarstadt des Nordens sein!) leisten dergleichen Energietauscher "Warmes". Oftmals vom gestrigen Klempner in Mißkredit gebracht: " Das rechnet sich doch nicht", obwohl Dieser der erste Wertschöpfer einer pragmatischen Technik wäre. Mein Kollektoren jedenfalls versorgen uns von März/April bis oft in den November komplett mit nahezu co2-frei produziertem Warmwasser, von ein paar regengrauen Tagen ohne Solarertrag abgesehen. Aktueller Tagesertrag: 300 Liter 66 Grad warmes Wasser. Überlegungen, inwiefern sich das Investment "rechnet" habe ich nie angestellt, die Begeisterung für warmes Wasser direkt durch die Sonne erzeugt und ohne Verbrauchsrechnung für fossile Energieträger erwärmen das Herz eines jeden Klimaschützers. Momentan wird in der Nachbarschaft frohlockend Mineralöl getankt - der Preis liegt imerhin bei der Hälfte des letzten Jahres. Grund genug, mit dem Ersparten einen engagierten Klempner auf sein Dach zu locken und in und für die Zukunft "Heißes" eiskalt, ohne den Einsatz überkommender Energieträger, zu gewinnen. Gefördert wird das Umdenken in Sachen Energiegewinnung mit der Sonne auch von Seiten des Staates: Unter www. bafa. de lassen sich die aktuellen Förderrichtlinien erfahren und die lohnen sich, nicht nur monetär, sondern vor allem für eine bessere und nicht überhitzende Welt! Engagierte Klempner lassen sich übrigens auf der nächsten Soltec-Fachmesse Anfang September in Hameln kennenlernen. Doch vergleichen Sie wohl überlegt und entscheiden Sie sich für das beste Angebot. Der Preis für meine eigene Anlage differierte immerhin um 100%. Die Investition habe ich noch nie bereut und freue mich fast tagtäglich über warmes Wasser direkt von Mutter Sonne.

Danke Thomas

Der Blog-Autor ist übringens nicht nur im BUND Aktiv sondern auch einer der beiden Spieleentwickler/innen des Ratzentanz. Dazu rechts und links als Dankeschön für das Vergnügen beim Lesen einige Grafikauszüge von der Website: www.ratzentanz.de



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