Was war das?
Im Januar 2007 zeigten BUND und Stadtwerke Hameln gemeinsam den Film "eine unbequeme Wahrheit". Danach gründete sich ein BUND-Arbeitskreis Klimaschutz und wir unternahmen vielfältige Aktivitäten, um den Klimaschutz in unserer Gemeinde auf die Tagesordnung zu bekommen.
Gestern, zwei Jahre und fast neun Monate später war es dann endlich soweit. Die Stadtverwaltung Hameln hatte zum Auftakt-Treffen für ein kommunales Klimaschutzkonzept eingeladen. Die Resonanz mit 70 Interessierten war gut. Alle hatten sich Zeit genommen, wollten hören, was jetzt läuft, wollen mitarbeiten...
Nach exakt 48 Minuten war der offizielle Teil der Veranstaltung schon wieder zu Ende. Gut 15 Minuten davon waren fachliche Informationen zur CO 2 Bilanz. Das war neu, das war interessant, auch wenn die Zahlen natürlich noch genau bewertet werden müssen.
Das Grundsatzstatements zur "Bedrohungslage-Klimaschutz" von Frau Lippmann in Ordnung, was dann aber folgte kann man getrost auch als Selbstbeweihräucherung bezeichnen. Es wurde viel Lob verteilt an die Mitarbeiter der Verwaltung, die eigenen Aktivitäten ins beste Licht gestellt aber keinerlei Vision geäußert, was denn noch gemacht werden müsste. Nicht einmal Ansätze von Selbstkritik waren erkennbar - bei mir spukte wärend der Reden immer nur der Begriff "Greenwashing" durch den Kopf.
Beflissentlich vermieden alle Redner den kleinsten Hinweis, dass auch von den Umweltverbänden vielfältige Klimaschutzaktivitäten getätigt wurden. Gerade Rainer Sagawe, der Sprecher unseres AK Klimaschutz, hat mit seiner unermüdlichen Informationsarbeit viel geleistet. Warscheinlich zu unbequem und so muss man sich mit dem Satz "Der Prophet gilt nichts im eigenen Lande" trösten.
Wir als BUND sind bei der Stadtverwaltung außen vor, diese wurde am Mittwoch noch einmal ganz besonders deutlich.
Kurz wurden dann noch die Arbeitskreise mit den Leitern verkündet und Schluß wars.
Auch der "einfache" Bürger kam nicht zu Wort - keine Chance Fragen zu stellen oder Anregungen zu geben.
Die Erstellung des kommunalen Klimaschutzkonzeptes Hameln wird zum weit überwiegenden Teil durch Bundesgelder finanziert. Der Zeitrahmen beläuft sich auf ein Jahr. Ein halbes Jahr davon ist schon verstrichen! Jetzt erst beginnt die in den Förderrichtlinien vorgeschriebene Öffentlichkeitsbeteiligung. Formsache oder Herzensangelegenheit? Spekulieren darüber hilft nicht weiter.
Entscheidend ist jetzt, dass in den Arbeitskreisen gearbeitet wird! Hier gäbe es für den Bürger die Möglichkeit sich einzubringen. Wer etwas mitgestalten möchte in unserer Stadt, der sollte jetzt aktiv werden.
Herzlichst
Ihr Ralf Hermes, BUND-Kreisgruppenvorsitzender