Es war eine interessante Diskussionsrunde bei radio aktiv zum Thema "Gewalt". Ich möchte hier mal Werbung machen für den DEWEZET-Artikel dazu, der als Bezahlbeitrag im Netz für 20 Cent verfügbar ist.
https://www.dewezet.de/region/hameln_artikel
Für mich ist er ein Beispiel für guten, anspruchsvollen Journalismus. Die Veranstaltung war nicht leicht und zeigte verschiedene Facetten und Konflikte. Nicht alle Beiträge waren rein sachlich, manches emotional. Auch der Aufmacher, der Interesse zum Lesen wecken soll, ist in Ordnung, da die Anschuldigung im Bericht deutlich relativiert wird. Wer also die Zeitung aufschlägt und Interesse hat, der wird gut informiert.
Jetzt doch noch ein kritischer Gedanke. Onlinejournalismus mit dem Aufmachen von Berichten mit Bezahlschranken haben eine besondere Verantwortung. Hier ist zu berücksichtigen, das die Hürde zum Lesen des Beitrages noch höher ist. Wenn hier im Aufmacher Thesen aufgestellt werden, die eigentlich inhaltlich falsch oder zumindest sehr strittig sind, so transportiert man diese doch als Kernbotschaft in die Welt. Die Richtigstellung im Beitrag geht unter.
Anderes Beispiel mit der Schlagzeile: "Max Musterfrau wird im Rahmen einer Podiumsdiskussion sadistischen Tierquälerei vorgeworfen. Musterfrau verwahrt sich gegen die Vorwürfe...."
Lesen sie hier nach Zahlung von 20 Cent mehr. Im Artikel klärt sich dann auf, das ein Zuhörer Max Musterfrau den Vorwurf deshalb macht, weil dieser Fleisch aus konventioneller Tierzucht einkauft. ...
Beim ersten Lesen des obigen Berichtes im Internet bzw. bei Twitter und Facebook war ich deshalb recht geschockt. Wer Bernhard Gelderblom kennt, der weiß wie absurd der Vorwurf der Gewaltverherrlichung ist, der in der Versammlung aber tatsächlich auch so konkret ausgesprochen wurde. Eine Einzelmeinung, vermutlich sogar aufgrund eine Missverständnisses.
Nochmal: Der Vorwurf gegenüber Berhard Gelderblom ist absoltu haltlos. Die Diskussion aber über die Auswirkungen von gewalttätigen Handeln gerade auch auf die friedlichen Protestierenden und die Sache an sich, die wird wohl weiter zu führen sein. Kritisieren sollte man aber nicht den Chronisten, der die Ereignisse / Zeitzeugenschilderungen so zusammenstellt, wie sie damals und heute die Geschichte bestimmten. (Ralf Hermes)